Entfremdung
Die Handlung beginnt mit einem Unglück, und im Laufe der Geschichte fragt man sich, wie es dazu kommen konnte. Klara stürzt einen Abhang hinunter und Paulina war bei ihr, was später als Unfall gelten wird, wobei Klara den Tod findet.
Klara, eine erfolgreiche Architektin, ist überfordert. Nach dem Schlaganfall ihrer Mutter Irene fällt diese als Betreuung ihrer Tochter aus. Wird zudem zum Pflegefall. Ihr sonst so eingerichtetes Leben bricht auseinander. Ihr Mann, der in seiner eigenen Welt als Fotograf lebt, ist da kaum Hilfe. So beschließen Sie über eine Agentur eine Pflegekraft ins Haus zu holen. Paulina, im gleichen Alter wie Klara, kommt aus einem kleinen slowakischen Ort, muss ihre zwei Jungs, 10 und 16 Jahre alt, bei der Schwiegermutter zurücklassen, um in Österreich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Keine einfache Lösung.
Wie bereits das Cover ein verwischtes Bild der beiden Frauen zeigt, so verwischt sich im Laufe der Zeit auch die Beziehung der beiden Frauen zueinander. Anfangs willkommen, fast schon freundschaftlich, gerät Paulina immer mehr in eine Abhängigkeit. Klara und ihr Mann beginnen die Vorzüge zu genießen, erkennen nicht, wie sehr Paulina über die Trennung zu ihren Söhnen leidet. Ihre Aufgaben gehen immer mehr über die Pflege hinaus.
Zwei Frauen, die ein unterschiedliches Leben führen, jedoch eine davon sich in der Zwickmühle der Abhängigkeit befindet. Eine, sich aus der Verantwortung schleicht, ihre Karriere im Blick. Gönnerhaft ihre Trümpfe ausspielt, ohne sich auf das Befinden der anderen einzulassen. Es ist ein schleichender Prozess, wie aus Paulinas Leben, nur noch ein halbes gelebtes Leben wird. Paulina gewann während der Geschichte meine tiefste Zuneigung, ihre anscheinende Gelassenheit spiegelte sich in ihren Gedanken anders wider, doch die Abhängigkeit stand ihr etwas im Weg. Klara dagegen fehlte oft etwas an Empathie, selbst ihrer Tochter gegenüber vermisste ich oft diese Mütterlichkeit.
Das Buch macht etwas mit uns Lesern. Eröffnet uns den Blick hinter Menschen, die oftmals hingenommen werden, ihr Leben, ihre Familien aufgeben müssen, um ihr Leben bestreiten zu können. Ein Prozess, der ihr eigenes Leben, besonders der Kinder in eine Entfremdung zueinander bringt. Eine Fremde im eigenen Leben wird. Und dann die andere Seite, die deren Arbeit in Anspruch nimmt, in ihrer eigenen Zerrissenheit lebt. Der Autorin gelingt es, diesen Prozess hervorragend in Worte zu fassen. Dem Drama zu Beginn der Geschichte immer mehr Licht zu geben. Selbst das ungewöhnliche Ende hätte anders nicht möglich sein können.
Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen!
Klara, eine erfolgreiche Architektin, ist überfordert. Nach dem Schlaganfall ihrer Mutter Irene fällt diese als Betreuung ihrer Tochter aus. Wird zudem zum Pflegefall. Ihr sonst so eingerichtetes Leben bricht auseinander. Ihr Mann, der in seiner eigenen Welt als Fotograf lebt, ist da kaum Hilfe. So beschließen Sie über eine Agentur eine Pflegekraft ins Haus zu holen. Paulina, im gleichen Alter wie Klara, kommt aus einem kleinen slowakischen Ort, muss ihre zwei Jungs, 10 und 16 Jahre alt, bei der Schwiegermutter zurücklassen, um in Österreich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Keine einfache Lösung.
Wie bereits das Cover ein verwischtes Bild der beiden Frauen zeigt, so verwischt sich im Laufe der Zeit auch die Beziehung der beiden Frauen zueinander. Anfangs willkommen, fast schon freundschaftlich, gerät Paulina immer mehr in eine Abhängigkeit. Klara und ihr Mann beginnen die Vorzüge zu genießen, erkennen nicht, wie sehr Paulina über die Trennung zu ihren Söhnen leidet. Ihre Aufgaben gehen immer mehr über die Pflege hinaus.
Zwei Frauen, die ein unterschiedliches Leben führen, jedoch eine davon sich in der Zwickmühle der Abhängigkeit befindet. Eine, sich aus der Verantwortung schleicht, ihre Karriere im Blick. Gönnerhaft ihre Trümpfe ausspielt, ohne sich auf das Befinden der anderen einzulassen. Es ist ein schleichender Prozess, wie aus Paulinas Leben, nur noch ein halbes gelebtes Leben wird. Paulina gewann während der Geschichte meine tiefste Zuneigung, ihre anscheinende Gelassenheit spiegelte sich in ihren Gedanken anders wider, doch die Abhängigkeit stand ihr etwas im Weg. Klara dagegen fehlte oft etwas an Empathie, selbst ihrer Tochter gegenüber vermisste ich oft diese Mütterlichkeit.
Das Buch macht etwas mit uns Lesern. Eröffnet uns den Blick hinter Menschen, die oftmals hingenommen werden, ihr Leben, ihre Familien aufgeben müssen, um ihr Leben bestreiten zu können. Ein Prozess, der ihr eigenes Leben, besonders der Kinder in eine Entfremdung zueinander bringt. Eine Fremde im eigenen Leben wird. Und dann die andere Seite, die deren Arbeit in Anspruch nimmt, in ihrer eigenen Zerrissenheit lebt. Der Autorin gelingt es, diesen Prozess hervorragend in Worte zu fassen. Dem Drama zu Beginn der Geschichte immer mehr Licht zu geben. Selbst das ungewöhnliche Ende hätte anders nicht möglich sein können.
Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen!