In kleinen Dosen serviert, wirkt Zurückweisung am stärksten
Die Überschrift ist ein Zitat aus dem Buch "Halbe Leben" von Susanne Gregor (Seite 171).
Das schmale, nur 189 Seiten umfassende Werk ist von einem interessanten Cover umgeben. Sind dort zwei Freundinnen während einer Rast gezeichnet worden?
Vordergründig geht es in der Abhandlung tatsächlich um zwei Frauen. Klara, 38 Jahre, engagierte Innenarchitektin, Mutter einer 11jährigen Tochter, im 4. Monat schwanger und Paulína, Krankenschwester aus dem slowakischen Prievidza, ebenfalls 38, Mutter von zwei 10 bzw. 16jährigen Söhnen.
Paulína ist zu Klara und deren Familie gezogen, nachdem Klaras Mutter Irene nach zwei Schlaganfällen hilfsbedürftig wurde. Sie betreut die vergessliche, launische Irene im zweiwöchigen Wechsel mit dem Pfleger Radek.
Paulína muss in den Wochen, wenn sie in Österreich arbeitet, ihre Söhne zu der Schwiegermutter bringen.
"Halbe Leben" beginnt mit dem Tod von Klara. Sie stirbt nach einem Absturz während eines Spaziergangs im Krankenwagen. Was ist passiert? War es ein Unfall?
In drei Abschnitten erzählt die Autorin von den vorausgegangenen Monaten und gibt dabei einen großen Blick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptpersonen.
Susanne Gregor beschreibt faszinierend authentisch und lebensnah, beleuchtet die ungleichen Lebensverhältnisse von Klara und Paulína.
Besonders beeindruckt hat mich dabei die immer größer werdende innere Zerrissenheit der Slowakin, die eigentlich viel mehr Zeit mit ihren Söhnen verbringen möchte, sich aber von Klaras Familie immer mehr vereinnahmen lässt.
Das Buch beschreibt Macht und Ausbeutung sowie den Versuch, Familie, Beruf und Pflegesituation geregelt zu bekommen. Es schildert den Alltag vieler Pflegekräfte, die in einem anderen Haushalt eine 24 Stunden Pflege leisten.
Mich hat "Halbe Leben" berührt und es wird mich noch länger gedanklich beschäftigen, obwohl oder gerade weil es leise und gefühlvoll verfasst ist.
Ich vergebe gern alle fünf Sterne und eine große Leseempfehlung.
Das schmale, nur 189 Seiten umfassende Werk ist von einem interessanten Cover umgeben. Sind dort zwei Freundinnen während einer Rast gezeichnet worden?
Vordergründig geht es in der Abhandlung tatsächlich um zwei Frauen. Klara, 38 Jahre, engagierte Innenarchitektin, Mutter einer 11jährigen Tochter, im 4. Monat schwanger und Paulína, Krankenschwester aus dem slowakischen Prievidza, ebenfalls 38, Mutter von zwei 10 bzw. 16jährigen Söhnen.
Paulína ist zu Klara und deren Familie gezogen, nachdem Klaras Mutter Irene nach zwei Schlaganfällen hilfsbedürftig wurde. Sie betreut die vergessliche, launische Irene im zweiwöchigen Wechsel mit dem Pfleger Radek.
Paulína muss in den Wochen, wenn sie in Österreich arbeitet, ihre Söhne zu der Schwiegermutter bringen.
"Halbe Leben" beginnt mit dem Tod von Klara. Sie stirbt nach einem Absturz während eines Spaziergangs im Krankenwagen. Was ist passiert? War es ein Unfall?
In drei Abschnitten erzählt die Autorin von den vorausgegangenen Monaten und gibt dabei einen großen Blick in die Gefühls- und Gedankenwelt der Hauptpersonen.
Susanne Gregor beschreibt faszinierend authentisch und lebensnah, beleuchtet die ungleichen Lebensverhältnisse von Klara und Paulína.
Besonders beeindruckt hat mich dabei die immer größer werdende innere Zerrissenheit der Slowakin, die eigentlich viel mehr Zeit mit ihren Söhnen verbringen möchte, sich aber von Klaras Familie immer mehr vereinnahmen lässt.
Das Buch beschreibt Macht und Ausbeutung sowie den Versuch, Familie, Beruf und Pflegesituation geregelt zu bekommen. Es schildert den Alltag vieler Pflegekräfte, die in einem anderen Haushalt eine 24 Stunden Pflege leisten.
Mich hat "Halbe Leben" berührt und es wird mich noch länger gedanklich beschäftigen, obwohl oder gerade weil es leise und gefühlvoll verfasst ist.
Ich vergebe gern alle fünf Sterne und eine große Leseempfehlung.