Zwei Frauenleben – sensibel betrachtet und grandios beschrieben
Paulina ist alleinerziehend und in der Zwickmühle – Sie wird als Pflegerin in Österreich bei einer Familie für die nach einem Schlaganfall pflegebedürftige Irene eingesetzt. Sie wird ihr eigenes Leben zurückstellen müssen und glaubt, dass sie Arbeit und Familie vereinen kann. Ihre Arbeit in Österreich ist eine existenzielle Notwendigkeit.
Paulina ist eine gute Pflegerin übernimmt auch andere Tätigkeiten, dies wird zwar großzügig entlohnt, doch Paulina merkt, dass die Zeit, die sie mit ihren eigenen heranwachsenden Kindern verbringen könnte immer weniger wird und die Kinder ihr entgleiten.
Schon das erste Kapitel zeigt das Ende und der Roman zeigt dann auf, wie es dazu gekommen ist.
Das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Ausgangslagen und das Nichterkennen dieser ist spannend dargestellt. Das, was in der Familie Klara, Jakob, Ada funktioniert, ist nicht übertragbar auf Paulinas Leben.
Hier werden drei Frauen vorgestellt, Paulina, Klara und auch die jetzt pflegebedürftige Irene.
Susanne Gregor stellt dar, was auch in einem Sozialstaat häufig stattfindet, in welchen Verzicht alleinstehende Frauen eintreten, um das Mindeste zu haben. Die Umstände, die aufeinandertreffen sind existenzielle wie bei der von ihrem Mann verlassenen Paulina und auf der anderen Seite herrscht vorrangig der Wunsch danach, das eigene Potential zu entfalten, Klara durch ihren Einsatz für ihre Karriere, Jakob als freischaffender Fotograf.
Wie erleichtert waren Jakob und Klara, dass Paulina jetzt einspringt, damit die beiden ihr Leben so weiterführen können wie bisher. Gedankenlos werden neue Wünsche angestrebt – hat es nicht früher auch gut geklappt, als Irene gerne eingesprungen ist im Kümmern und Versorgen der kleinen Ada? Es treffen zwei Welten aufeinander. Der Riss wird im Laufe der Geschichte immer größer. Paulina wird immer mehr zugemutet. Der Kontrast macht sich besonders deutlich durch ein Wellnessgeschenk, das Paulina bekommt. Das Nicht-über-den-Tellerand-gucken von Jakob und Klara macht betroffen.
Die wohlhabenden Protagonisten Klara und Jakob werden im Laufe des Romans für den Leser fremder in ihren Vorstellungen und Lebensweisen und die Sympathie zu Paulina nimmt zu. War nicht Paulina vorerst die Fremde? So kann man beim Lesen ihr den Respekt zollen, den die österreichische Familie ihr nicht geben kann, die selber verstrickt in eigene Bedürfnisse ist, die aber sehr wohl verständlich sind. Geht es doch um das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Die Situation spitzt sich zu.
Susanne Gregor setzt feine stilistische Mittel ein, schreibt eingängig, psychologisch spannend mit einer unterschwelligen Ahnung, die den roten Faden vorantreibt – ein grandioser, betroffen machender Roman, aus dem Leben gegriffen und mit viel Verständnis für die Hauptpersonen.
Paulina ist eine gute Pflegerin übernimmt auch andere Tätigkeiten, dies wird zwar großzügig entlohnt, doch Paulina merkt, dass die Zeit, die sie mit ihren eigenen heranwachsenden Kindern verbringen könnte immer weniger wird und die Kinder ihr entgleiten.
Schon das erste Kapitel zeigt das Ende und der Roman zeigt dann auf, wie es dazu gekommen ist.
Das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Ausgangslagen und das Nichterkennen dieser ist spannend dargestellt. Das, was in der Familie Klara, Jakob, Ada funktioniert, ist nicht übertragbar auf Paulinas Leben.
Hier werden drei Frauen vorgestellt, Paulina, Klara und auch die jetzt pflegebedürftige Irene.
Susanne Gregor stellt dar, was auch in einem Sozialstaat häufig stattfindet, in welchen Verzicht alleinstehende Frauen eintreten, um das Mindeste zu haben. Die Umstände, die aufeinandertreffen sind existenzielle wie bei der von ihrem Mann verlassenen Paulina und auf der anderen Seite herrscht vorrangig der Wunsch danach, das eigene Potential zu entfalten, Klara durch ihren Einsatz für ihre Karriere, Jakob als freischaffender Fotograf.
Wie erleichtert waren Jakob und Klara, dass Paulina jetzt einspringt, damit die beiden ihr Leben so weiterführen können wie bisher. Gedankenlos werden neue Wünsche angestrebt – hat es nicht früher auch gut geklappt, als Irene gerne eingesprungen ist im Kümmern und Versorgen der kleinen Ada? Es treffen zwei Welten aufeinander. Der Riss wird im Laufe der Geschichte immer größer. Paulina wird immer mehr zugemutet. Der Kontrast macht sich besonders deutlich durch ein Wellnessgeschenk, das Paulina bekommt. Das Nicht-über-den-Tellerand-gucken von Jakob und Klara macht betroffen.
Die wohlhabenden Protagonisten Klara und Jakob werden im Laufe des Romans für den Leser fremder in ihren Vorstellungen und Lebensweisen und die Sympathie zu Paulina nimmt zu. War nicht Paulina vorerst die Fremde? So kann man beim Lesen ihr den Respekt zollen, den die österreichische Familie ihr nicht geben kann, die selber verstrickt in eigene Bedürfnisse ist, die aber sehr wohl verständlich sind. Geht es doch um das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Die Situation spitzt sich zu.
Susanne Gregor setzt feine stilistische Mittel ein, schreibt eingängig, psychologisch spannend mit einer unterschwelligen Ahnung, die den roten Faden vorantreibt – ein grandioser, betroffen machender Roman, aus dem Leben gegriffen und mit viel Verständnis für die Hauptpersonen.