Lässt die leisen Töne klingen

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nessaja Avatar

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Halbinsel

Nach dem frühen Tod ihres Mannes zieht Annett ihre Tochter Linn alleine groß. Linn „gelingt“, macht Abitur, studiert, zieht in die Welt und ist erfolgreich. Doch dann hat Linn eine Krise, einen Zusammenbruch und wohnt wieder bei ihrer Mutter. Was macht das mit ihrem Verhältnis? War die Mutter doch nicht so „erfolgreich“ an ihrem Kind, wie erst gedacht? Und inwieweit verändert sich dadurch auch Annetts Leben?
Geschrieben wurde das Buch von Kristine Bilkau. Ihre anderen Bücher „Die Glücklichen“ und „Nebenan“ kenne ich noch nicht, werde ich mir aber genauer anschauen.
Das Buch ist bei Luchterhand erschienen. Es ist mit 221 Seiten ein schmales Büchlein. Geschrieben ist es aus der Ich-Perspektive der Mutter Annett. Kapitel hat es keine, dafür aber viele kurze Sinnabschnitte, was die Lektüre sehr angenehm macht.
Es ist ein leises Buch, ohne viel Getöse. Der Einband passt perfekt zu der Stimmung der Geschichte. Die Charaktere werden so schön ausgestaltet, dass sie mir richtig ans Herz gewachsen sind, alle beide, Mutter und Tochter, wobei ich gerade mit der Mutter unheimlich gut mitfühlen konnte. Die Art, wie Kristine Bilkau schreibt und ihre Geschichte erzählt, fand ich extrem angenehm.
Fazit: gerade, weil es in unserer doch sehr lauten Zeit die leisen Töne klingen lässt, empfand ich bei der Lektüre ein großes Wohlbehagen und kann das Buch wärmstens empfehlen.