Zwei Generationen in der Krise
„Halbinsel” erzählt eine Mutter-Tochter-Geschichte. Linn, Mitte 20, bricht zu Beginn des Romans während ihres Vortrags auf einer Tagung ohnmächtig zusammen. Erst wenige Monate zuvor hatte die junge Frau ihre erste Stelle bei einer Berliner Beratungsfirma für Umweltprojekte angetreten. Die zielstrebige Linn wurde früh selbstständig - zog erst zum Studieren nach Freiburg, später nach Schottland und Schweden.
Doch nach dem Schwächeanfall ist plötzlich alles anders. Linn kommt ins Krankenhaus und ihre Mutter Annett holt sie für einige Tage in das Haus an der Nordsee, in dem Linn aufgewachsen ist. Schnell wird klar, dass es für Linn auch nach ihrer Genesung keinen Weg zurück in ihr altes Leben gibt – so bleibt sie länger als geplant. Zum ersten Mal seit Jahren leben Mutter und Tochter wieder unter einem Dach. Das unverhoffte Zusammenleben stellt beide auf die Probe: Während Linn mit ihrer Karriere und dem Leben in Berlin bricht, ist Annett enttäuscht über die scheinbare Ziellosigkeit ihrer Tochter – und kämpft zugleich mit diesen Gefühlen.
Obwohl Linns Sturz die Handlung ins Rollen bringt, ist die eigentliche Protagonistin des Romans Annett. Aus ihrer Perspektive erzählt, wirft Kristine Bilkau mit Ihrem Roman große Fragen auf. Jung verwitwet und beruflich festgefahren, fragt sich die 49-Jährige, was das Leben jenseits der 50 für sie bereithält. Wie ihre Tochter hadert Annett mit der ungewissen Zukunft, aber auch mit der Vergangenheit. Sie zweifelt, ob sie Linn die Mutter war, die ihre Tochter brauchte, oder ob ihre mütterlichen Erwartungen die Tochter erdrückt haben. Und welche Rolle will sie nun als Mutter der erwachsenen Tochter einnehmen?
Doch „Halbinsel” geht über die persönliche Geschichte hinaus und berührt zentrale Fragen unserer Gegenwart: Was sind sich die ältere und die jüngere Generation gegenseitig schuldig? Was dürfen Eltern von ihren Kindern erwarten – und umgekehrt? Wie können beide Generationen ihr Leben in einer von Krisen geprägten Zeit gestalten?
„Halbinsel” ist ein Roman, der mich auch mit seinem Stil überzeugt hat. Bilkaus Roman ist für mich ein echtes Sommerbuch, das mich trotz seiner eher bedrückenden Thematik ans hochsommerliche Wattenmeer versetzt hat.Ich bin sicher, dass sich viele Leser*innen an der einen oder anderen Stelle in dieser Geschichte wiederfinden werden. So ist das Besondere an „Halbinsel”, dass es nicht nur Mutter und Tochter innerhalb der Geschichte verbindet, sondern auch eine Brücke zwischen Leser*innen in Linns und Annetts Alter schlägt.
Doch nach dem Schwächeanfall ist plötzlich alles anders. Linn kommt ins Krankenhaus und ihre Mutter Annett holt sie für einige Tage in das Haus an der Nordsee, in dem Linn aufgewachsen ist. Schnell wird klar, dass es für Linn auch nach ihrer Genesung keinen Weg zurück in ihr altes Leben gibt – so bleibt sie länger als geplant. Zum ersten Mal seit Jahren leben Mutter und Tochter wieder unter einem Dach. Das unverhoffte Zusammenleben stellt beide auf die Probe: Während Linn mit ihrer Karriere und dem Leben in Berlin bricht, ist Annett enttäuscht über die scheinbare Ziellosigkeit ihrer Tochter – und kämpft zugleich mit diesen Gefühlen.
Obwohl Linns Sturz die Handlung ins Rollen bringt, ist die eigentliche Protagonistin des Romans Annett. Aus ihrer Perspektive erzählt, wirft Kristine Bilkau mit Ihrem Roman große Fragen auf. Jung verwitwet und beruflich festgefahren, fragt sich die 49-Jährige, was das Leben jenseits der 50 für sie bereithält. Wie ihre Tochter hadert Annett mit der ungewissen Zukunft, aber auch mit der Vergangenheit. Sie zweifelt, ob sie Linn die Mutter war, die ihre Tochter brauchte, oder ob ihre mütterlichen Erwartungen die Tochter erdrückt haben. Und welche Rolle will sie nun als Mutter der erwachsenen Tochter einnehmen?
Doch „Halbinsel” geht über die persönliche Geschichte hinaus und berührt zentrale Fragen unserer Gegenwart: Was sind sich die ältere und die jüngere Generation gegenseitig schuldig? Was dürfen Eltern von ihren Kindern erwarten – und umgekehrt? Wie können beide Generationen ihr Leben in einer von Krisen geprägten Zeit gestalten?
„Halbinsel” ist ein Roman, der mich auch mit seinem Stil überzeugt hat. Bilkaus Roman ist für mich ein echtes Sommerbuch, das mich trotz seiner eher bedrückenden Thematik ans hochsommerliche Wattenmeer versetzt hat.Ich bin sicher, dass sich viele Leser*innen an der einen oder anderen Stelle in dieser Geschichte wiederfinden werden. So ist das Besondere an „Halbinsel”, dass es nicht nur Mutter und Tochter innerhalb der Geschichte verbindet, sondern auch eine Brücke zwischen Leser*innen in Linns und Annetts Alter schlägt.