Kommt langsam in Fahrt

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cellissima Avatar

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Auf der Hallig Midsand ist der Winter alles andere als beschaulich: die Chorleiterin Hanni Krüdener, die allseits beliebt war, bricht nach dem Kirchenkaffee tot zusammen. Schnell ist klar: es war ein Giftmord. Und es bleibt nicht bei diesem einen Mord - Kommissarin Minke van Hoorn hat alle Hände voll zu tun ...
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Mein erster Krimi dieser Reihe. Erzählt wird abwechselnd in der Gegenwart und in Rückblenden in Form von Tagebucheintragungen.
Es ist ein Krimi, der gut geschrieben ist, der sich stets angenehm flüssig lesen lässt - und einer, der langsam in Fahrt kommt.
Während der ersten Hälfte war ich ehrlich gesagt wenig angetan, fast schon gelangweilt. Einerseits weist dieser Krimi Atmosphäre und Lokalkolorit auf, was mir gut gefiel. Die Figuren sind gut gezeichnet. Aber andererseits fehlte mir das gewisse Etwas; dieser Krimi hat mich zunächst einfach nicht gepackt, gefesselt und begeistert. Zunächst dachte ich, dass dies mein einziger Krimi dieser Reihe bleiben würde.
Die zweite Hälfte wies deutlich mehr Tempo und Spannung auf, und die Auflösung ist wirklich genial - darauf wäre ich nie gekommen. Bis zum Schluss tappt der Leser völlig im Dunkeln, hat keine Ahnung bzw. liegt völlig falsch mit seinen Vermutungen bzgl. der Frage, wer für die Morde verantwortlich ist.
Man hat bis zum Schluss keine Ahnung, von wem etwa die Tagebucheinträge stammen, und erst recht kommt man nicht auf die die ganzen Zusammenhänge und die komplette Auflösung.
Die Auflösung ist ebenso verblüffend wie überzeugend.
Fazit: Eine nette Abwechslung zu den klassischen britischen Krimis, die ich sonst lese; mein erster, aber nicht mein letzter Minke van Hoorn- und Halligkrimi!