Berührende Familiengeschichte

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minijane Avatar

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Die ersten sechs Tage seines Lebens war William Waters kein Einzelkind.“



Mit diesem dramatischen Satz beginnt der Familienroman der Autorin Ann Napolitano. William‘s Kindheit ist geprägt von der Trauer in seiner Familie. Mit dem Tod seiner Schwester ist auch die Fröhlichkeit und Liebe in seinem Elternhaus gestorben und für William ist keine Liebe mehr übrig geblieben. Lediglich beim Basketball spielen in der Schule und später am College erfährt der groß gewachsene Junge Bestätigung und Lob.

Als er im College Julia Padavano kennenlernt und mit ihr ihre quirligen Schwestern und deren chaotisches, liebevolles Zuhause, ist er fast ein bisschen überfordert.

Er verliebt sich in Julia, doch William‘s Kindheit wirkt nach und sein Trauma belastet die Beziehung.

Der Familienzusammenhalt der Padavanos steht im krassen Gegensatz zu dem, was William als Familie kennengelernt hat. Auch Julia‘s drei Schwestern habe eine sehr enge und innige Beziehung zueinander. Diese Fürsorge füreinander und die komplikationslose Aufnahme von William in die italo-amerikanische Großfamilie war so toll beschrieben und einfach schön zu lesen. Die Kapitel sind zeitlich überlappend aus verschiedenen Perspektiven geschrieben. Mit dem Erwachsenwerden von William, den Schwestern und dem Versterben des Padavano -Vaters gibt es einen Bruch in der Familie mit teilweise sehr drastischen Lebensentscheidungen.

Der Roman war spannend, hatte einen sehr angenehmen, warmherzigen Sprachstil und war besonders zum Ende hin sehr emotional. Ich habe das Buch einfach unheimlich gerne gelesen und die Padavonos sofort in mein Herz geschlossen.



Das Buch nimmt mehrfach Bezug auf den Klassiker „ Little Women“ von Louisa May Alcott, den ich jedoch nicht gelesen habe bisher. Möglicherweise ist die Geschichte für Kenner dieses Werkes etwas vorhersehbar.