Das Leben ist eins der Schwersten!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
anneteekanne Avatar

Von

"Wenn eines seiner Mädchen, Rose eingeschlossen, ins Zimmer gekommen war, hatte er sie auf die gleiche Weise mit einem Hallo, du Schöne! begrüßt. Es war ein schöner Gruß, der sie mit dem Wunsch erfüllte, wieder zu gehen und noch einmal hereinzukommen." (Seite 82)

William hatte keine einfache Kindheit. Sein Hobby Basketball, wird zu seiner Profession. Als er auf dem College Julia und ihre Familie begegnet, kann er sein Glück kaum fassen. Die Familie nimmt ihn wie einen verlorenen Sohn auf und Julia gibt ihm Stabilität und eine Richtung im Leben. Aber irgendwie fühlt sich William fehl am Platz.

"Die Schwestern waren sich so nahe, dass seine Frau, genau betrachtet, nie allein für sich handelte. Die vier Padavano-Schwestern lebten ihr Leben gemeinsam, feierten und nutzten die jeweiligen Stärken und glichen ihre Schwächen aus. Julia war die Organisatorin, Sylvie die Leserin, Emeline die Näherin, Cecelia die Künstlerin." (Seite 103)

"Ihr ganzes Leben über hatten die Padavano-Schwestern eine unverbrüchliche Einheit gebildet und auch so gehandelt. Er hatte gesehen, wie Sylvie und Julia Arm in Arm auf ihrem Sofa geschlafen hatten, und er konnte kaum glauben, dass Sylvie diese Linie der Verbundenheit jetzt für ihn überschritt." (Seite 173)

Es fällt mir schwer, etwas über den Roman von Ann Napolitano zu schreiben. Ich möchte am liebsten alles wiedergeben, was passiert ist, aber es ist auf jeder Seite etwas passiert, in jedem Zeitabschnitt. Ich habe ein dutzend Zitate, die ich gerne wieder geben möchte, weil sie kraftvoll, erhellend oder einfach nur schön sind, aber ich kann die Rezension ja nicht nur aus Zitaten aufbauen. Der Zusammenhalt und die Verbundenheit der Schwestern zeigt einem die Familie, die viele Menschen (einschließlich mir) nicht haben, aber zu einem glücklichen Leben brauchten.
Am Anfang empfand ich die Geschichte eher als langweilige Familiengeschichte, bis die Eigensinnigkeiten der Familienmitglieder zu tage traten und das Schicksal der Familie immer Doppelschläge aus Verlust und Gewinn verpasste. Damit nahm der Roman eine ungeahnte Dynamik auf, der einen dazu brachte, weiter lesen zu wollen. Auch die Tatsache, dass manche Aspekte zwei oder dreimal beleuchtet wurden, das die Geschichte aus der Perspektive von William, Julia und Sylvie und am Ende auch Alice erzählt wird. Man sieht mehr als eine Seite der Medaille und auf diese Weise gibt es kein Gut und Böse in der Geschichte oder eine Seite, die einem sympathischer ist. Es gibt nur Menschen, die auf der Suche nach ihren Wünschen und ihrem Glück sind und es durchaus erlaubt ist, im Leben zu scheitern. Nur leider hat nicht jeder eine so wunderbare Familie und unterstützende Freunde.

Fazit:
Geweint, gelacht und ganz viel mitgenommen.