Familie, wie sie im Buche steht und der Kampf jedes einzelnen

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bigz Avatar

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Die Familie Padavano, amerikanisch mit temperamentvollen italienischen Wurzeln, das sind vier teils wilde, lebhafte, eigenwillige und gar nicht so einfache Töchter, eingebunden in ein wärmherziges Elternhaus, das familiäre Zugehörigkeit lebt. Als eine der Schwestern Julia den Basketballspieler William Waters mit nach Hause bringt, sie hat ihn, selbst Studentin, am dortigen College kennengelernt, wird dieser freundlich aufgenommen. Und der junge Mann, selbst von gefühlskalten, ihn wenig beachtenden Eltern aufgezogen, ist geradezu fasziniert von der positiven Familiendynamik, die er im Haus seiner baldigen Ehefrau vorfindet. Zugehörigkeit, gesehen zu werden, das hat er sich immer gewünscht und jetzt, eigentlich könnte alles so schön sein. Doch seine eigenen inneren Dämonen lassen ihn nie ganz los und auch sonst, die Zeit führt zu Veränderungen. Mit dem Tod des Vaters stellen sich die tiefen Bande zwischen den vier Padavano-Schwestern als doch sehr fragil heraus und bald schon entwickeln sich diese vier Perönlichkeiten in sehr unterschiedliche Richtungen, mit Entscheidungen, die Egoismus, Neid und Bitterkeit, nicht zu den glücklichsten machen. Und das Ergebnis ist, erst einmal, ein Bruch.
Diese Familiengeschichte, sie ist an Emotionen, Lebendigkeit, Authentizität, an Härten eines eigentlich ganz normalen Lebens und an der ausgemachten oft recht sturen Individualität seiner Protagonisten kaum zu überbieten. Und doch oder gerade deswegen ist dieses Buch ein Schatz, um sich als Leser regelrecht hineinfallen zu lassen, in das Aufregenste überhaupt, in den Kampf des Lebens. Und vielleicht sind die Wurzeln familiärer Zusammengehörigkeit doch stärker und langlebiger als man denkt.
Lesen kann schon sehr glücklich machen. Hier tut es das, auf seine ganz eigene Art.
Und die Geschichte klingt noch lange nach.