Schwestern

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petris Avatar

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Die Schwestern Padavano stehen sich sehr nahe. Sie teilen alles, lieben ihr Leben zusammen. Da ist Julia, die älteste. Sie weiß immer eine Antwort, scheint alles lösen zu können und einen Plan zu verfolgen. Sylvie ist nur wenig jünger. Sie ist die Leseratte in der Familie, manchmal schleicht sie sich sogar aus dem Unterricht, um im Park zu lesen. Emeline und Cecelia sind Zwillinge. Eine ohne die andere ist undenkbar. Während Emeline die ruhigste und häuslichste der vier Schwestern ist, ist Cecelia die Künstlerin der Familie. So unterschiedlich sie auch sind, so eng verbunden sind sie auch.
Als Julia ihren ersten Freund kennenlernt, ist es selbstverständlich, dass William den Schwestern sehr schnell vorgestellt wird. Herzlich und mit viel Temperament wird er in die Familie Padavano aufgenommen. Eine völlig neue Erfahrung für den vereinsamten jungen William, dessen Eltern den Tod der Schwester nie verkraftet hatten und William keine Wärme und Nähe geben konnten.
Alles sah nach einem vorgezeichneten Leben aus. Julia und William heirateten, die Schwestern immer in der Nähe. Doch manchmal kommt es im Leben anders.
Diese Familiengeschichte rund um die Padavano Schwestern und William wird von ihrer Jugend bis ins Erwachsenenalter erzählt. Wir erleben Höhen und Tiefen, werden immer mehr Teil dieser Familie, leiden mit und hoffen. Voller Wärme erzählt die Autorin diese Geschichte. Und dennoch wirken ihre Protagonist:innen sehr real, sie haben Ecken und Kanten, machen Fehler, versuchen ihr Bestes und scheitern dennoch manchmal.
Sehr schön gemacht auch, wie immer wieder Zitate aus der Literatur ihren Einzug finden. Einerseits Gedichte, vor allem von Walt Whitman, den der Vater der Mädchen verehrte, aber auch auf Alcotts Little Women wird immer wieder Bezug genommen. Da streiten sich die Mädchen, wer welche Schwester aus Little Women ist. Und ein wenig erinnert auch die Konstellation der vier Padavanos an die Schwestern aus Little Women, ohne dass diese Geschichte eine Neuerzählung in der Gegenwart ist.
Ich habe diesen Roman wirklich sehr genossen. Er ist wunderschön erzählt, sehr menschlich, eine Geschichte, bei der man lachen und weinen muss.
Für mich Lesegenuss pur!