Irgendwie magisch
Genialer Titel, tolles Cover - Sarah Brooks' Sensationsdebüt hat schon einiges für sich, bevor man überhaupt den ersten Satz liest. Und dann hat man die große Überraschung noch vor sich: Ihre unbekümmerte Mischung aus Steampunkmotiven, russischer Jahrhundertwende-Literatur und magischem Realismus macht das "Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" zu einem sensationellen Lesevergnügen, das wortgewaltig mit Sprache spielt und ein Figurenkabinett erschafft, das so lebensprall und üppig aus den Seiten springt, dass man gar nicht genug davon bekommen kann. Eine einzigartige Atmosphäre gegen alle Konventionen, angenehm altmodisch und doppelbödig modern zugleich, dabei erstaunlich filmisch und trotzdem skurril-verschroben. Wenn Wes Anderson Bücher schreiben würde statt Filme zu inszenieren, dann sähe sein Debüt wohl genau so aus. Kompliment an den Verlag. Auf gar keinen Fall verpassen!