Viel Potenzial aber eher langsam erzählt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
khaleesi Avatar

Von

„Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“ ist ein spannender Titel und auch der Einband des Buches sieht hochwertig aus, mit einem mystisch anhauchenden Bild, das das Interesse des Lesers weckt.
Die Geschichte spielt im 19. Jahrhundert und begleitet verschiedene Personen auf ihrer Reise in der transsibirischen Eisenbahn, welche von Peking nach Moskau fährt. Im Laufe der Zugreise werden die Personen näher vorgestellt, ihre Gründe für die Reise mit dem Zug und auch ihre Geheimnisse. Es wird schnell klar, dass der Zug längere Zeit nicht gefahren ist, weil zuvor ein Unglück passiert ist. Es wird auch immer wieder darauf verwiesen, dass die Reisenden sich in Acht nehmen sollen vor einer gewissen Krankheit, die durch die Reise durch das Ödland hervorgerufen wird, welche sich durch Halluzinationen und Wahnsinn auszeichnen.

Insgesamt hat das Setting des Buches im Zug und dem Ödland sowie der Rahmen der Geschichte mit dem Vorfall in vorigen Zugreisen viel Potenzial für eine spannende Geschichte. Das Ödland und die Ödland-Krankheit lassen Fantasy vermuten, dies wird aber nur vage am Rand belassen.
Der Schreibstil ist sehr fließend und malerisch und das Buch lässt sich gut lesen. Für mich persönlich entfaltet sich die Geschichte aber zu langsam und ich dachte mir ab der Hälfte des Buches immer wieder, dass „endlich mal was passieren sollte“.
Ich würde das Buch also eher Leuten empfehlen, die ein etwas langsamerer Erzählstil nicht stört und die nicht sofort Action erwarten.