Hangman

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silvandy Avatar

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Dies ist bereits der zweite Band von Daniel Cole mit der Ermittlerin Emily Baxter. Ich habe mir das Hörbuch angehört. Es kommt praktischerweise in zwei MP3-CDs daher – toll, denn dann muss man nicht ständig die CDs wechseln. Leider ist das Hörbuch gekürzt, was ich sehr schade finde, da man ja bereits das MP3 Format benutzt – dann wäre es evtl. eine CD mehr geworden. Aber es tut auch so dem Hörgenuss keinen Abbruch.
Peter Lontzek macht seine Sache als Hörbuchsprecher echt gut, so dass ich keine Mühe hatte, den Geschehnissen zu folgen.
Emiliy Baxter, die britische Polizistin mit einigen Ecken und Kanten, die bereits im ersten Band „Ragdoll“ ermittelt hat, wird zu den Ermittlungen der amerikanischen Kollegen hinzugerufen. Denn die finden nicht nur eine Leiche, auf die ein Worteingeritzt wurde. Einem Toten auf der Brooklyn Bridge mit dem Wort „Köder“ folgt eine weitere Leiche, der man das Wort „Puppe“ eingeritzt hat. Schnell wird eine Verbindung zum „Ragdoll“-Mörder aus London hergestellt und die Medien drehen durch.
Ich kenne bereits den ersten Band und es schadet sicher nicht, diesen zu kennen. Aber ich bin überzeugt, dass man als Leser dem Buch und seinen Handlungen gut folgen kann, wenn man „Ragdoll“ noch nicht kennt, denn alle wesentliche Fakten werden in „Hangman“ noch einmal kurz aufgegriffen und erklärt.
Daniel Cole hat einen tollen Nachfolger geschaffen, der jedoch mitunter kleine Schwächen aufweist, denn zu Beginn des Buchs ist die Spannung eher mäßig, gegen Ende des Buchs ist steigert sie sich um ein Vielfaches. Trotz der bekannten Figuren aus dem ersten Teil, habe ich leider etwas gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen. Das letzte Drittel dagegen hat mich echt gefesselt.
Der Autor hat einen flüssigen Schreibstil, die Geschehnisse und Handlungen konnte ich mir sehr gut vorstellen. Leider fand ich manche Passagen aber irgendwie verwirrend, wobei ich nicht sagen kann, ob es am Schreibstil des Autors selber liegt oder an der Übersetzung.
Die Charaktere sind teilweise charismatisch, aber ich fand es gut, dass Daniel Cole den einzelnen Protagonisten jeweils eigene Hintergründe gegeben hat. Und ich habe mich gefreut Emily Baxter wiederzusehen, die nach dem letzten Fall durchaus traumatisiert war. Zusammen mit Curtis und Rouche ermittelt sie auf Hochtouren, um den Mörder zu schnappen. Dabei beginnt eine Jagd auf Leben und Tod. Die Handlung selber ist nicht immer so vorauszusehen, überraschende Wendungen sorgen für zusätzliche Spannung. Die Tatorte werden blutig und detailliert beschrieben. Das Ende war für mich logisch nachvollziehbar und ein Cliffhanger lässt auf einen dritten Teil hoffen.
Fazit: Ein lesenswerter Thriller, der nichts für schwache Nerven ist.