Hat mich nicht erreicht (Hörbuchrezension)

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„Hangman – Das Spiel des Mörders“ habe ich als Hörbuch, gelesen von Peter Lontzek und erschienen im HörbucHHamburg Verlag, gehört. Der Thriller von Daniel Cole liegt hier als gekürzte Lesung auf 2 mp3 CDs mit einer Länge von fast 10 Stunden vor.

Zum Inhalt: „Hangman“ bezieht sich mehr oder weniger auf Daniel Coles Vorgängerroman „Ragdoll – dein letzter Tag“. Möglicherweise ist es von Vorteil, diesen Thriller zu kennen; ich kenne ihn nicht und werde ihn auch nicht hören oder lesen. Weil ein Mörder den Ragdoll-Mörder kopiert, wird die britische Emily Baxter nach New York beordert, um bei der Aufklärung behilflich zu sein. Der mysteriöse Ermittler Rooche, dessen Namen niemand aussprechen kann und der einige Geheimnisse in sich birgt, ermittelt an ihrer Baxters Seite. Während sich die Brutalität steigert und die Leichen sich mehren, wird der Fall immer undurchsichtiger.

In diesem Thriller wird tatsächlich viel Blut vergossen. Möglicherweise zielt Cole hier besonders auf ein männliches Thriller-Publikum? Meines Erachtens kommt ein guter Thriller auch damit aus, das Blutvergießen nicht in allen Details zu schildern.

Die Ermittler zeigten einerseits sehr viel von ihrem Privatleben – vielleicht zuviel – aber vor allem die Protagonistin Emily Baxter war weder Sympathieträgerin, noch zeigte sie Tiefe. Was zur Distanziertheit des Lesers vor der Protagonistin beiträgt ist auch, dass Emily Baxter stets nur Baxter genannt wird. Das hat mich anfangs sogar verwirrt, dachte ich bei Baxter doch immer wieder an einen Mann. Mit 'Emily' hatte der Autor Emily Baxter vielleicht etwas nahbarer gemacht.

Im Laufe des Buches/Hörbuches wurde dieses für mich immer verwirrender. So musste ich unzählige Male Stellen doppelt hören, weil ich dem Handlungsverlauf auf dem Hörbuch nicht gut folgen konnte. Das ist sehr unbequem und stört das Hörvergnügen immens. Dabei höre ich bei Hörbüchern immer lange Strecken am Stück, und das passiert mir daher eher selten.

Fazit: Die Handlung ist verworren, die Charaktere bleiben auf Distanz, obwohl ihr Privatleben eine beachtliche Rolle spielt. Ich habe das Hörbuch vor ca. einer Woche beendet, doch die Handlung ist fast gänzlich verblasst. Daniel Cole würde ich nicht noch einmal lesen oder anhören.