Überzeugende Kombination von viel flotter Action, bildhafter, leicht lesbarer Sprache und einem ironischen Humor

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laberladen Avatar

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Die Wertung liegt irgendwo zwischen 4 und 5 Sternen und am Ende habe ich eben optimistisch aufgerundet.

Darum geht's:

In New York hängt ein Toter von der Brooklyn Bridge. Die Umstände lassen auf eine Verbindung zu den "Ragdoll-Morden" in London schließen und deshalb soll die britische Chief Inspector Emily Baxter die amerikanischen Kollegen unterstützen. Es dauert nicht lange, bis die zweite Leiche auftaucht und die Morde auch nach London übergreifen.

So fand ich's:

Schon im erster Band "Ragdoll" hat mir die knallharte britische Polizistin Emily Baxter gefallen. Sie ist kein einfacher, gefälliger Charakter, denn sie hat Ecken und Kanten, aber auch eine Persönlichkeit, die ich interessant finde. Nun muss sie sich mit den amerikanischen Kollegen Curtis vom FBI und Rouche von der CIA zusammenraufen, und auch wenn ihr Diplomatie und medienwirksame Glattheit total fehlen, bilden sie ein gutes internationales Team.

Man trifft ein paar Personen aus dem ersten Band wieder - wie meinen Favoriten Edmunds, der zurück beim Betrugsdezernat ist und Emily nach Kräften unter der Hand unterstützt - und lernt auch Neue kennen. Sicherlich waren die Figuren wieder manchmal etwas überzeichnet, aber ich fand sie lebendig und total unterhaltsam, genauso wie die oftmals düstere, actionreiche Handlung.

Man kann sich die Story wunderbar als Film vorstellen, denn das Kopfkino läuft heiß und eine bildhafte Actionszene reiht sich an die nächste. Subtile, langwierige Überlegungen und tiefgreifende Charakterstudien sucht man genauso vergeblich wie detailliert geschilderte, akribische Polizeiarbeit, in diesem Buch dominieren Verfolgungsjagden und Schockmomente. Die nicht allzu komplexe Sprache passt perfekt dazu und sorgt dafür, dass man das Buch flott und flüssig wegliest. Auch der Humor kam wieder nicht zu kurz, schön sarkastisch, schwarz und genau nach meinem Geschmack.

Es gibt ein paar unerwartete Wendungen und Überraschungen und obwohl das Buch fast 500 Seiten hat, bin ich durchgehend dabei geblieben, ohne Längen zu spüren. Besonders im letzten Drittel hat mich die Spannung gefangen gehalten und doch dreht es sich nicht nur um die Aufklärung der Morde und die Jagd nach dem Täter, sondern auch die Personen der Ermittler sind hier wichtig und stehen im Mittelpunkt der Erzählung.

Auch wenn die Geschichte in sich abgeschlossen ist, empfehle ich, die Reihenfolge einzuhalten und zuerst "Ragdoll" zu lesen, denn dort werden die Personen ausführlicher vorgestellt und man versteht die Anspielungen auf den ersten Band definitiv besser, wenn man ihn selbst gelesen hat. Bei Goodreads ist schon ein Platzhalter für einen noch namenlosen dritter Band in 2019 vorhanden, der mit "Cole 3 of 33" bezeichnet ist. Ob es insgesamt tatsächlich 33 Bände werden? Ich hätte nichts dagegen.

Die Kombination von viel flotter Action, bildhafter, leicht lesbarer Sprache und einem ironischen Humor hat mir wieder sehr gut gefallen.