Zu übertrieben wirkender 2. Teil

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la tina Avatar

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"Hangman - Das Spiel des Mörders" ist nach "Ragdoll" der zweite Teil aus Daniel Coles New-Scotland-Yard-Reihe und schließt locker an den ersten Teil an. Zwar lässt sich der Roman auch lesen, ohne den ersten Band zu kennen, jedoch sind einige Anspielungen der Protagonisten bei Kenntnis von "Ragdoll" verständlicher.
An "Hangman" wagte ich mich heran in der Hoffnung, Daniel Cole hätte aus seinen Fehlern des ersten Teils (unrealistisch, klischeehaft, kontruiertes Ende) gelernt und sich schriftstellerisch nun verbessert. Leider wurde ich ziemlich enttäuscht: Eine der Ermittlerinnen ist ausgerechnet Emily Baxter, die nervigste und zwischenmenschlich unkompetenteste Person aus Band 1. Hinzu kommt ein Sammelsurium weiterer ErmittlerInnen, einer blasser als der andere konstruiert. Als wär das nicht schon verwirrend genug, werden dem neuen Fall zugehörige Mordfälle so dermaßen in den Roman hineingewürfelt, dass es irgendwann beim Hören des Hörbuchs einfach zuviel wurde an Opfern, Namen, Berufen,Todesarten etc. Das alles wurde heruntergeleiert, ohne wirklich Tiefe hineinzubringen und verwirrte mehr, als dass es Spannung erzeugen konnte. Ebenso gibt es auch hier wieder kein Teamplay und Personen, welche ihre eigenen Interessen noch über das Lösen des Falles stellen. Wobei der Fall selbst solch übertriebene Ausmaße annahm, dass ich diesen einfach nicht mehr ernst nehmen konnte, am Schluss sogar regelrecht genervt war, vor allem, wenn die scheinbar alles und jeden anschreiende Baxter zum x-ten Male "Rooche" rief, was sich beim Hören eines Hörbuchs leider nicht überlesen lässt.
Gelesen wird das Hörbuch von Peter Lontzek, der seine Sache recht gut macht, den Protagonisten durch unterschiedliche Stimmlagen etwas Tiefe verleiht, welche der Autor ihnen leider nicht mitgegeben hat.