Beklemmend, aber kraftvoll!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
fannie Avatar

Von

Eigentlich ist der Name Rita Falk untrennbar mit dem schrägen niederbayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer verbunden. Eigentlich. Doch in ihrem neuen Roman "Hannes" geht die sympathische Autorin, die sonst mit ihren Provinz-Krimis die Zwerchfelle ihrer Leserschaft malträtiert, ganz neue Wege.

Nach einem Motorradunfall liegt Uli's bester Freund Hannes im Koma. Die beiden kennen sich seit Kindheitstagen, aber seit diesem schlimmen Tag, an dem der Unfall geschah, ist plötzlich nichts mehr so, wie es wahr. Und doch muss das Leben weitergehen. Uli sieht sich Hannes' wütender Freundin gegenüber, den verzweifelten Eltern, den ratlosen und unbeholfenen Freunden. In Tagebuchform schreibt er Briefe an Hannes, in denen er all das und auch seinen Alltag verarbeitet.

Die Leseprobe von "Hannes" ist beklemmend und kraftvoll zugleich. Uli ist keiner, der sich dem Schicksal ergibt und sich einfach hängen lässt - nein, er kämpft, ist für seinen Freund Hannes da und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass der sich endlich "rührt".

Die faszinierende Mischung aus Kraft, Wut und Entschlossenheit von Uli in der Leseprobe macht mich neugierig auf das gesamte Buch. Außerdem muss ich unbedingt wissen, ob Hannes wieder aus dem Koma erwacht. Wenn ja: Wird er dann der Alte sein oder trägt er bleibende Schäden davon? Wird das Buch ausschließlich aus der Perspektive von Uli erzählt oder nicht? Zur Auflockerung würde ich es nämlich gut finden, wenn hin und wieder eine Art Erzähler neutral über das Geschehen berichten würde. Doch wie dem auch sei: Die Leseprobe von "Hannes" hat mich wirklich die ganze Woche gedanklich nicht losgelassen!