Eine ungewöhnliche Freundschaft

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marionhh Avatar

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Hannes liegt nach einem Motorradunfall im Koma. Sein Freund Uli, der mit ihm unterwegs war, besucht ihn fast jeden Tag und redet mit ihm, liest ihm aus der Zeitung und aus Briefen vor, in denen er aus seinem Leben erzählt. Während Hannes bewegungslos in seinem Krankenhausbett liegt, geht Ulis Leben weiter. Er versucht, das Geschehen und seine Schuldgefühle zu verarbeiten und Hannes weiterhin am Leben teilhaben zu lassen.

Ulis Briefe und seine Erzählungen sind gefällig geschrieben und lassen sich flüssig lesen. Das Thema ist sowieso schwierig, und wie Uli über seine Gefühle schreibt und versucht, Hannes mit aller Gewalt ins Leben zurück zu holen, ist durchaus bewegend. Seine Geschichten über seine Arbeit als Zivi in einer psychiatrischen Klinik haben auch humorige Momente, doch auch da gibt es Schicksale, mit denen er sich auseinandersetzen und die er verarbeiten muss. Dies gelingt ihm, indem er seinem besten Freund – so wie früher - alles erzählt. Außerdem sind da noch Hannes´ Angehörige, die ebenfalls trauern, und jeder verarbeitet das Unglück auf seine Weise.

 

Leider ist dies nicht mein Thema, zu melancholisch die Grundstimmung und zu traurig das Geschehen. Die manchmal flapsige Sprache des noch sehr jungen Uli hat mitunter etwas Spaßiges und macht das Ganze erträglich, passt aber ansonsten nicht so richtig. Naturgemäß passiert sonst nicht viel, es wird halt beschrieben, was Uli erlebt und wie er an Hannes appelliert wieder aufzuwachen. Hier wechseln sich Hoffnung und Resignation ab. Wie gesagt, bewegend, aber nicht mein Ding.