Jeder lebt in sener Welt

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daydreamerin Avatar

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Das Cover zu „Hannes“ ist sehr angenehm anzuschauen. Die hellen und sehr freundlichen Farben, besonders das Grün der Blätter versprühen leben und Hoffnung. Eine Hoffnung die auch in der Leseprobe sehr deutlich wird.

Uli ist fast jeden Tag bei seinem Kumpel Hannes im Krankenhaus, wacht an seinem Bett, liest ihm den Sportteil vor und berichtet auch sonst von den wichtigsten Geschehnissen. Ein schrecklicher Unfall hat die beiden, eigentlich unzertrennlichen, Freunde auseinander gerissen und nun scheint jeder in seiner eigenen Welt zu sein. Uli ist noch in der, die es immer für die beiden Gab, mit den Familienangehörigen, den anderen Freunden, seiner Stelle als Zivi…. Doch in welche Welt ist Hannes nur verschwunden? Er liegt im Koma und reagiert nicht auf seine Umgebung, egal was auch zu passieren scheint und auch wenn sich manchmal doch jemand einbildet, er hätte reagiert, so kommt doch nichts. Deswegen hat Uli beschlossen alles festzuhalten für die Zeit nach dem Koma, er schreibt Briefe, immer und immer wieder und gibt die Hoffnung auch nicht auf, dass Hannes sie irgendwann lesen wird.

Mich hat die Leseprobe durch die offenen und ehrlichen Worte sehr fasziniert. Die Sprache ist unverblümt und drückt einfach aus was in dem Kopf des jungen Mannes vorgeht, was er denkt und fühlt, wie sehr er sich seinen Freund zurück wünscht. Da ich selbst zurzeit auch auf einer Intensivstation arbeite, interessiert mich das Thema auch aus persönlichen Gründen. Auf der Arbeit kann man nicht in die Köpfe der Besucher schauen, Rita Falk gibt dem Leser jetzt aber die Möglichkeit genau diese Seite des Bettes zu entdecken, deswegen würde ich sehr gern weiter lesen.