Nicht Ebbe nicht Flut,

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mellidiezahnfee Avatar

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da die Autorin, Rita Falk, sich an ein sehr sensibles Thema gewagt hat. Eine innige Freundschaft, und jetzt liegt Hannes im Koma, nach einem Motoradunfall. Gut, der Ulli ist es nicht schuld aber er ist trotzdem jeden Tag am Bett seines Freundes und schreibt ihm Briefe um seinen eigenen Schmerz zu verarbeiten und Hannes aus dem Koma zu holen.

Soweit so gut , prima umgesetzt und ich finde es rührend dass ein Jugendlicher Briefe schreibt ( in Zeiten von Smartphone, Facebook etc ) um seinen Freund auf dem Laufenden zu halten. Auch die alltäglichen Einschübe über seine Arbeit als Zivi finde ich gut, da wird nichts beschönigt und es ist sehr realistisch geschrieben.Auch die Eishockeyergebnisberichte am Krankenbett finde ich super, genau wie die  Beschreibungen der unsicheren Begegnungen Uli`s mit Hannes Eltern.

Ich bin mir nicht sicher , ob die Autorin es schafft genügend Tiefe in das Buch zu bringen ( ist aber ein Vorurteil von mir, da ich mit ihrer Krimireihe nichts anzufangen wusste, eben wegen der "grässlich" flapsigen Sprachgestaltung) da ein Hauch dieser sarkastisch - arroganten - flapsigen Sprache wieder zart zum Vorschein kommt. Kann ja sein dass es zu einem Buch , dessen Protagonist jugendlich ist , besser passt, ich lasse mich da mal überraschen.

Eine Anmerkung zum Schluß...folgende Zusammenhänge habe ich nicht verstanden:

Der erste Satz:

Heute ist der _Jahrestag_. Es ist auf den Tag und die Stunde
genau dieselbe Zeit. Es hat sich gejährt, mein Freund. Mein
lieber Freund, Hannes. Es ist die Stunde, in der ich in deinem
Blut und Urin knie, ....

Im Folgenden wird aber IMMER berichtet der Unfall sei sechs Wochen her..

Heute ist der 26. März, und es ist jetzt schon über
sechs Wochen her, dass du ins Koma gefallen bist. Ich hab
nun beschlossen, dir alles so aufzuschreiben. Damit du eben
auf dem Laufenden bist, wenn du wieder klar bist, Hannes.