Du hast naturgemäß nicht geantwortet.

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saralie Avatar

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Nach einem schweren Motorradunfall liegt Hannes im Koma. Sein Freund Uli, der mit ihm auf dieser Tour unterwegs war, besucht ihn fast täglich im Krankenhaus, ebenso wie der Rest der Clique und seine Eltern. Um besser mit den Umbrüchen in seinem Leben klar zu kommen, beginnt Uli, Hannes Briefe zu schreiben, die er ihm von Zeit und Zeit vorliest, damit er auch nicht vergisst, ihm etwas zu erzählen. In diesen Briefen geht es um Ulis Zivi-Stelle in einer privaten Einrichtung für psychisch Kranke, um Ereignisse aus dem Freundeskreis, aber auch um gemeinsame Erlebnisse von Uli und Hannes früher.

Das Buch habe ich mehrfach angefangen und wieder an die Seite gelegt. Man wird zu Beginn mitten in die Handlung geworfen und da das Buch zwar recht kurz, aber voller Gedanken und sehr tiefgründig ist, war es vorher anscheinend einfach nicht das richtige für mich.
Nach dem abrupten Einstieg brauchte ich auch dieses Mal einige Seiten, bis ich durchschaut hatte, aus wessen Perspektive das Buch geschrieben ist und an welchem Punkt in der Geschichte man sich befindet. Das ging jedoch recht schnell und bald konnte ich das Buch kaum weglegen und wenn ich das musste, hat es mich in Gedanken weiter verfolgt.

Das Thema "Koma", aber auch die Themen "Leben", "Liebe" und "Tod" werden auf 203 Seiten von sehr vielen Seiten beleuchtet, vor allem dafür, dass die meisten Gedanken vom 19jährigen Uli stammen. Dabei wirkt er an keiner Stelle unglaubwürdig oder konstruiert. An manchen Stellen wirkt er fast wie ein kleiner Junge oder jemand, der mitten in der Pubertät steckt, an anderen Stellen ist er einfach wütend - und man kann ihn durchaus verstehen.

Gleichzeitig ist das Kernthema aber auch "Freundschaft": Wie weit würde man für einen Freund gehen, wie viel für ihn tun, wenn es eigentlich keine Hoffnung mehr gibt? Wie reagiert man, wenn die Umwelt die Hoffnung aufzugeben scheint?

Fazit: Auch wenn das Cover anderes vermuten lässt, ist es keine leichte Kost - aber sehr empfehlenswert!