Schau in die Kastanie und hoffe auf ein Wunder!

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cmgu Avatar

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_Seit etlichen Wochen schon liegt der 21jährige Hannes Ellmeier nach einem schweren Motorradunfall im Koma. Nur schwer können Freunde und Familie mit dieser neuen Situation umgehen und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen. Sein bester Freund - Uli Vorholzner - besucht Hannes und schreibt ihm Briefe, damit er weiß, was um ihn herum passiert. Er berichtet von gemeinsamen Freunden, sportlichen Aktivitäten und seiner Arbeit als Zivi in einem Heim für psychisch Kranke, das er "Vogelnest" nennt. Gleichermaßen erfährt man aber auch in Rückblicken etwas über die Freundschaftsgeschichte der beiden jungen Männer und über die Person Hannes._

Die Krimis von Rita Falk haben mir ehrlich gesagt nicht gefallen, sie waren mir zu sehr bayrisch geprägt und irgendwie kam ich nicht an die Figuren heran. Diese Geschichte ist etwas ganz anderes und hat mich angesprochen. Eine neue Seite der Rita Falk offenbart sich, die mir auf Hochdeutsch viel mehr zusagt. Realistisch und doch auch (be)rührend erfährt der Leser, wie Uli mit der Situation umgeht und was für ein Mensch Hannes vor seinem Unfall war. Und natürlich beschäftigt einen die Frage: Wird Hannes jemals wieder erwachen? Und wird er derselbe sein wie vorher? Das Cover ist ansprechend gestaltet und passt zu Ulis Hoffnung, denn oft sitzt er in Hannes' Krankenzimmer auf dem Fensterbrett und guckt in den Kastanienbaum, auf ein Wunder hoffend und der Leser ebenso. Ein Buch für Jugendliche und Junggebliebene, die sich gerne mit den großen existenziellen Menschheitsfragen beschäftigen.