Bücherbus für Bücherwürmer

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In „Happy Ever After – Wo das Glück in Büchern wohnt“ lässt Jenny Colgan ihre Protagonistin, die Bibliothekarin Nina Redmond, arbeitslos werden: Die Bibliothek in Birmingham, wo sie bislang mit großer Freude gearbeitet hatte, schließt. Es ist klar, dass sie zunächst ratlos ist, zumal sich ihr großer Traum, eine eigene Buchhandlung, nicht verwirklichen lässt. Dass sie als echter introvertierter Bücherwurm in einem Meer von Büchern zu ertrinken droht, macht ihre Lage auch nicht besser. Eine Lösung muss her und die naht in Form eines Tipps: Wie wäre es mit einem Bücherbus, mit dem sie schottische Hochlandbewohner mit Büchern versorgt? Nach anfänglicher Skepsis ist Nina begeistert von dem Plan und mit ihrer möglicherweise von einer gewissen Verzweiflung befeuerten Begeisterung steckt sie letztlich auch ihre Mitbewohnerin Surinder und ihren Arbeitskollegen Griffin an. Dass das mit dem Bus in der Praxis nicht ganz so leicht geht, dürfte ebenso klar sein wie manch anderes, was Leser dieser Geschichte erwartet … natürlich gibt es da auch einen zunächst grummeligen Schotten …

Das Buch handelt davon, dass man sich manchmal einfach Hals über Kopf in ein Wagnis stürzen muss – dass dem zumeist eine Krise vorangeht, dürfte ebenso altbekannt sein wie der Umstand, dass nicht immer alles reibungslos klappt. Letztlich lebt die Protagonistin ja auch ihren Traum aus – etwas anders als gedacht, aber so ist das Leben nunmal. Und dass sie so ganz nebenbei auch noch der Liebe begegnet: auch das kann einem bekannt vorkommen, denn meist „ballen“ sich gleichartige Ereignisse ja im Leben. Weiterhin geht es in dem Buch natürlich um die Liebe, die zu sich selbst, zu (einem) anderen Menschund und zu Büchern. Große Teile nimmt auch die Schilderung der Highlands ein.

Zugegeben, das Prinzip der Geschichte ist alles andere als neu, aber sie plätschert wie ein munteres Bächlein vor sich hin in Jenny Colgans locker leichtem, unterhaltsamen Ton, dass man darüber gern auch mal hinwegsieht. Die Figuren sind sympathisch, die Themen für einen Bücherwurm vertraut und wer kann schon einer Prise Romantik widerstehen?! Sicher keine „große Literatur“, aber eine nette Mischung aus humorvollen und nachdenklichen Momenten sowie eine Einladung, sich aus dem Alltag wegzuträumen. Einzig, warum das ein Sommerbuch sein soll, erschließt sich mir nicht so ganz – das macht sich auch hervorragend auf dem Sofa, eingemummelt in eine Decke und mit Hot Toddy …