Leichtes Wohlfühlbuch ohne Tiefgang für entspannte Stunden

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blomster78 Avatar

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Was kann man von einem Buch erwarten, das bereits im Titel „glücklich bis ans Lebensende“ plakatiert? Leichte Unterhaltung ohne viel Tiefgang, ein bisschen Liebe, ein paar Irrungen und Wirrungen, etwas Dramatik und schließlich ein Happy End? Volltreffer!
All dies bietet das Buch in von der Autorin altbekannter Weise. Wieder einmal begleitet der Leser eine junge Frau auf dem Weg zu sich selbst. Herauskatapultiert aus dem bisherigen Leben, erwacht sie zu ungeahnter Stärke, Mut und Tatendrang und erfüllt sich einen beruflichen Lebenstraum irgendwo in den schottischen Highlands. Natürlich findet sie prompt auch noch ihre große Liebe, deren körperliche Rauheit in einigen Szenen für dieses Genre doch überraschend aufblitzt; allerdings nicht ohne sich zuvor gefühls- und tränenreich in einen anderen Mann zu verlieben, ein verwahrlostes Geschwisterpaar zu retten und ein ganzes Dorf wie selbstverständlich zum Lesen zu bringen.

Die ganze Geschichte ist schön erzählt, man kann gut eintauchen und fühlt sich wie mittendrin, in der wunderschönen Landschaft. Allerdings gibt es inhaltlich viele Längen in denen die Story nur schleppend vorankommt und dann wieder sind Handlungsstränge eingeflochten, die nichts zum Fortgang der Geschichte beitragen, auf die man getrost hätte verzichten können.
Es gibt sehr viele Protagonisten im Buch, die meisten bleiben irgendwie blass. Hier wäre weniger mehr gewesen. Die Hauptprotagonistin, Nina, ist sehr naiv und bedient u.a. damit leider auch ein bisschen das weit verbreitete „Bibliothekarinnen-Klischee“. Sie wird als für die Realität eigentlich ungeeignet dargestellt, da sie nur in und mit ihren Büchern zu leben scheint und kaum etwas anderes Platz in ihrem Leben hat. Auf leider etwas unrealistische Art und Weise gelingt ihr fast alles, was sie anpackt und in den meisten Fällen kommen dann auch noch Glück und Zufall dazu. Sie kann mit ihrer Art das ganze Dorf im Handumdrehen verwandeln – alle lesen und es herrscht eine allgemeine Friede-Freude-Eierkuchenstimmung.

Das Buch bekommt von mir trotzdem 4 Sterne, da ich es schließlich doch ganz gerne gelesen habe, es hat mich irgendwie unterhalten und ich fand auch die thematische „Nähe“ zu Büchern angenehm. Auch wenn es zuweilen (sehr) unrealistisch und naiv zuging, hatte ich beim Lesen dieser leichten Kost ohne Tiefgang entspannte Stunden.