Fast wie im richtigen Leben

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sagittaria Avatar

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Aber eben nur fast.

Erfrischend lebendig und humorvoll bekommt der Leser Einblicke in eine Familie, wie es sie zigfach geben könnte - und tatsächlich gibt. Die Eltern haben sich in der Hektik des Alltags auseinander gelebt, auch wenn der Wunsch nach mehr Nähe vorhanden ist, wären da nicht die fehlende Zeit, die abnehmende Lust, die vielen Verpflichtungen und ein ausgeprägter Alltagsfrust. Und dann sind da die Kinder, die eben gar nicht so perfekt sind, wie erhofft und erwünscht. Der Sohn zu schüchtern, die pubertierende Tochter aufmüpfig und faul. Alle erwarten viel, besonders von den anderen. Gerade weil die Schwächen so normal geschildert werden, ist eine gewisse Identifikation mit den Mitgliedern der Familie möglich. fast meint man, sie zu (er)kennen.

Und dann kommt der Bruch zur Realität: eine Hexe verflucht die Familie. Alle werden zu der Gestalt, in die sie sich anlässlich einer Buchpremiere verkleidet haben.

Mir hat die LP sehr gut gefallen. Die Personen erscheinen zwar zunächst klischeehaft, aber die unspektakuläre Normalität gehört zu dieser Geschichte. Der Schreibstil ist humorvoll und flüssig. Die LP macht neugierig. Was wird geschehen? Findet  die Familie wieder zueinander? Geht jeder seinen eigenen Weg?

Sicher keine hochgeistige Literatur, aber bestimmt eine Urlaubslektüre zum Schmunzeln.