Normal ist anders

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Normalerweise lese ich vor allem Krimis/Thriller. Doch Dank Vorablesen bin ich 2010 (wieder) auf David Safier gestoßen. Seine Bücher sind ganz anders als das, was ich sonst so "verschlinge". Seine Lolle aus Berlin, Berlin hat mich - wie hunderttausend andere - zum Lachen gebracht. Seine Sprache, seine Figuren tragen einen besonderen Humor und sorgen dafür, dass sich seine Bücher bestens verkaufen.

Und wahrscheinlich wird das auch für die "Happy Family" gelten, Safiers neuesten Roman. Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es um eine (nicht ganz glückliche) Familie. Da ist Emma, die Mutter, die mal die Chancen auf eine erfolgreiche internationale Karriere als Lektorin hatte und statt dessen mit dicker Brille, jeder Menge Frust, finanziellen Sorgen, einem viel mehr schlecht als recht laufenden Buchladen und einer Familie, bei der so einiges schief läuft, stecken geblieben ist.

Da ist Fee, Emmas Teenager-Tochter, schwer verliebt, kurz vorm Sitzenbleiben und mit viel Wut über ihren nicht ganz perfekten Körper, über den kleinen frechen Bruder und überhaupt auf und über die ganze Welt.

Da ist Max, der eben schon erwähnte kleine Bruder, schlau und zu dick, einer, der in der Schule als Streber gilt.

Da ist Frank, früher Emmas große Liebe, jetzt ein Mann, der an vielen Stellen kahl wird, an anderen Haare bekommt, der fast nur noch Zeit für die Arbeit hat und zwischendurch anderen Frauen auf den Hintern start.

Was Safier beschreibt, mutet in Teilen als Klischeesammlung an, vielleicht in Teilen aber auch als zu realistisch (jeder kennt doch das viel zu unperfekte im eigenen Leben).

Klar, dass die große Blamage kommen muss. Emmas viel zu schöne und viel zu erfolgreiche Ex-Kollegin Lena lädt Emma und Familie zur Lesung der "Biss zum ..."-Bestseller-Autorin Stefanie Meyer ein. Und die Wunschmanns (so heiße Emma, Frank, Fee und Max mit Nachnamen) blamieren sich bis auf die Knochen. Und das nicht nur, weil Emma die Einladung falsch verstanden und ihre Familie als Werwolf und Mumie, Monster und Vampir verkleidet hat.

Anschließend kommt es zu einem typischen Safier: Die Familie streitet - und stößt auf eine etwas andere Bettlerin. Die ist 250 Jahre alt, hat schon Tolstoi bei Anna Karenina geholfen und verflucht diese schrecklich unnette Familie. Daraufhin stecken Emma, Frank, Fee und Max als Vampir, Monster Mumie und Werwolf fest.

Man darf also gespannt sein, wie diese Geschichte weiter geht und mit welchen Lachern Safier seine Leser auf den weiteren Seiten seines neuen Romans beglückt.