Amüsanter Comic-Roman

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gs2802 Avatar

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 „Happy Family“ ist ein unterhaltsamer Roman für zwischendurch und wie ich meine eine passende Reisebegleitung. Stellenweise musste ich laut lachen, wobei der Roman aber auch weniger gelungene Passagen aufweist. Soviel vorweg.

Wirklich gelungen sind die abwechselnden Perspektiven, aus welchen die Geschichte erzählt wird. Die Charaktere der Familienmitglieder werden dadurch noch eindringlicher skizziert, als dies üblicherweise der Fall ist. Man kennt immer die Einstellung des jeweiligen Erzählers zu dem gerade aktuellen Thema und das Buch gewinnt dadurch an Tiefe.

Ein kleines Highlight des Buches ist die Aufmachung als Comic, mit seinen amüsanten Zeichnungen der Protagonisten und immer wieder auch inmitten der Erzählung, als fixer Bestandteil des Textes.

Was die Thematik des Buches angeht, so ist es, meiner Meinung nach, eine Mischung aus Jugendbuch und „Spaßroman“, wenn man das so nennen kann. Jugendbuch aus dem Grund, weil Dinge angesprochen werden, die Pubertierende ansprechen, wenn es etwa um Eheprobleme oder Bevormundung durch die Elternteile geht. Aber auch um Selbstbestimmung innerhalb des Erwachsenwerdens. Gewürzt wird das Ganze mit durchaus frechen Ansagen, die der Autor seinen Figuren in den Mund legt, aber auch geradezu beißendem Humor, der fast nichts verschont.

Das kann aber leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich das Buch eine Spur zu oft wiederholt – soll heißen, die Thematik wird zu lange durchgekaut und gut gemeinte Scherze, die sich über mehrere Seiten hinweg erstrecken, werden teilweise zu Tode zitiert.

Der Inhalt des Buches ist durchaus interessant und sogar ein wenig abwechslungsreich, im Großen und Ganzen aber ist der Plot schnell erzählt und gibt, für meinen Geschmack jedenfalls, nicht allzu viel her.

Trotzdem hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es auch weiterempfehlen, da es einen kurzweiligen Zeitvertreib darstellt und mit Liebe zum Detail geschrieben wurde.

Fortsetzung folgt, darf man den Andeutungen des Autors Glauben schenken.