David Safier – Happy Family

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lilibeth2311 Avatar

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Die Story ist mehr als alt: eine Familie ist unglücklich, wird verzaubert (leider waren ja nicht mal die Monster neu, sondern die ganz, ganz alten Klischee-Ungeheuer), muss sich nun auf den Weg machen um den Fluch zu brechen und erlebt dabei allerhand Abenteuer.

Dafür war der Humor aber fantastisch. Die herrliche Ironie und der sehr trockene Humor einiger Figuren brachten mich mehrmals herzhaft zum Lachen.

Vor allem das Mutter-Tochter-Duo brachte den Witz in die Story.
Der Vater war eher einer von der deprimierten Sorte und der Sohn ist einfach ganz furchtbar intellektuell und kann einfach nichts sagen ohne Fremdworte zu benutzen. Nicht die einfachsten Sätze hat der normal rausbekommen.
Und das war anstrengend.
Natürlich konnte man sich so immer besser in die Figuren hineinversetzen (die Perspektive wechselt alle paar Seiten, indem ein anderes Familienmitglied die Story erzählt). Zum Ende hin verwischten die sprachlichen Barrieren aber immer mehr, so dass es manchmal wirklich schwer war zu unterscheiden, wer gerade spricht (außer natürlich Max… der hat bis zum Ende seinen Sprachstil durchgezogen).
Was mich dahingehend aber wirklich erstaunt hat, ist wie gut sich HERR Safier offensichtlich in Frauen und auch pubertierende Mädchen hineinversetzen kann.

Die Figuren fand ich aber allesamt toll beschrieben.
Von Anfang an habe ich Emma richtig ins Herz geschlossen und Mitleid mit ihr gehabt. Mit der Frau, die feststellen muss, dass auch das größte Glück mal vergehen kann.
Was mir allerdings gefehlt hat, war die Optik. Die charakterlichen Eigenschaften waren super dargestellt, aber es wurde nicht eine Haarfarbe genannt oder Augenfarbe oder Figur.
In diesem Buch war es auch ohne Aussehen noch ganz erträglich, da die Familienmitglieder eh die meiste Zeit Monster sind, die man sich sehr gut vorstellen kann, da man sie wohl sein Leben lang schon kennt.

Obwohl das Buch nicht wirklich dick ist mit knapp über 300 Seiten und die Sprache toll ist, zog sich die Geschichte dann.
Die Jagd nach der Hexe fand in mehreren Ländern statt und auch die Gefahren, die überwunden werden mussten, wurden immer lächerlicher.
Und selbst am Ende musste ich erschrocken feststellen, dass Herr Safier nicht eine eigene Idee hatte... leider.
 
Mein Fazit: wegen der Story muss man das Buch nicht lesen. Für kurzweilen LeseSPASS, ist es aber sehr gut geeignet.