Eine ganz "normale" Familie

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bovary Avatar

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Berufsstress, Midlife-Crisis und Pubertät sind die drei Feinde im Leben der Wünschmanns, einer Familie, die alles andere als Happy ist.

Emma, die Mutter, führt mit ihrer 78-jährigen Alt-Hippie Angestellten Cheyenne (eigentlich: Renate) einen schlecht laufenden Kinderbuchladen.

Frank, der Vater, hat Jus studiert und arbeitet in einer Bank in der Rechtsabteilung (verantwortlich für Entlassungen). Er ist so überarbeitet, dass er in einer Art Wachkoma lebt.

Fee (eigentlich: Felicitas), die 15-jährige Tochter, interessiert sich nicht für die Schule, sondern für einen Jungen, wird sitzenbleiben und hat auch sonst keinen Plan für ihr Leben.

Max, der 12-jährige Sohn, ist zwar hochintelligent, aber sonst ziemlich schüchtern und interessiert sich nur für seine Fantasy-Bücher.

Von einer ehemaligen Berufskollegin, auf die Emma ziemlich eifersüchtig ist, wird sie zur Buchpremiere von Stephenie Meyers neuem Roman eingeladen. Die Familie geht als Monster verkleidet dorthin: Emma als Vampir, Frank als Frankensteins-Monster, Fee als Mumie und Max als Werwolf. Auf der Party läuft ziemlich alles schief und Familie Wünschmann verkrümmelt sich. Auf der Strasse hält Emma ihrer Familie eine Standpauke und ist den Tränen nahe. Eine Bettlerin bekommt die ganze Szene mit. Es ist Baba Yaga, eine uralte Hexe, welche in drei Tagen sterben wird. Sie findet, Familie Wünschmann schätze das Leben nicht und verflucht sie. Plötzlich sind sie echte Monster. Werden sie es schaffen den Fluch zu brechen und eine „Happy Family“ zu werden? Ein Roadtrip in Richtung Transsilvanien beginnt und sie haben nur drei Tage Zeit um Baba Yaga zu finden…

 

Auf ihrem Roadtrip (im Hippie VW-Bus) wird die Monsterfamilie von Cheyenne und Jacqueline, der Peinigerin von Max und gleichzeitig seiner heimlichen Liebe, begleitet. Beide haben gar keine Probleme damit, dass die Wünschmanns plötzlich Monster sind, im Gegensatz zu vielen anderen Menschen, denen sie begegnen.

Im Verlaufe der Geschichte benützen die Wünschmanns auch ihre neuen Fähigkeiten als Monster (Fee kann zum Beispiel hypnotisieren).

Die Darstellung der mythologischen Fabelwesen hat mir persönlich aber nicht wirklich gefallen. Irgendwie scheint man in der heutigen Literatur die Fähigkeiten dieser Fabelwesen einfach nach eigenem Gusto abzuändern, zu vermischen und sonst wie anzupassen. (Nicht nur in diesem Roman!). Ein Beispiel aus dem Roman: Emma soll als Vampir kein Herz besitzen. Dass man einen Vampir aber durchs Herz pfählen kann wird erwähnt, jedenfalls die Holzpfähle.

Emma trifft auch noch auf Dracula und Fee auf Imhotep.

Die Familie scheint sich (teilweise) immer wieder näher zu kommen, nur um sich kurz darauf wieder gegenseitig zu hassen, was die Geschichte zu einer Art „O-Bein-Roman“ mutieren lässt. Das es aber früher oder später trotzdem zu einem Happy-End kommen muss, ist jedoch offensichtlich und somit zieht das dauernde mögen- nicht mögen die Geschichte in die Länge.

Der Humor des Romans war ja mehrheitlich wirklich ziemlich witzig, aber das alleine reicht für eine gute Geschichte einfach nicht aus.

Ich denke auch, dass ich einfach nicht zur Zielgruppe des Romans gehöre. Ich mochte auch die Jugendsprache in der Geschichte nicht wirklich.

 

Fazit:

Ich weiss nicht, wie die anderen Romane von David Safier sind. „Happy Family“ war der erste Roman von ihm, den ich gelesen habe.

Ich mochte den Humor, die Geschichte an und für sich aber leider nicht so.

Ich denke, dass das Zielpublikum eher Teenager und deren Eltern sind und vor allem Töchter und Mütter, da die meisten Kapitel entweder aus Emmas oder Fees Sicht sind. Da ich weder das Eine, noch das Andere bin, kann ich mich für die Themen der Geschichte auch nicht so erwärmen.

Leichter und witziger Lesestoff für zwischendurch war „Happy Family“ aber allemal.