Partygirls mit Tiefgang

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buecherseipi Avatar

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Wir dürfen Isa, der Ich-Erzählerin, und ihrer besten Freundin Gala zu den angesagtesten Parties, Vernissagen und Ausflüge begleiten. Auf den ersten Blick erscheinen die beiden oberflächlich und nur auf der Suche nach dem nächsten Fest, dem nächsten Drink und damit auch dem nächsten edlen Spender. Beide halten sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, um wenigstens die Miete selbst bezahlen zu können, ehrgeizig sind beide nicht.

Isa lässt uns teilhaben an ihren Gedanken zu den Leuten, den Gewohnheiten und den Eigenheiten der New Yorker. Sie hat mit ihren jungen Jahren doch schon ein paar schmerzliche Erfahrungen hinter sich. Die Erzählweise aus ihrer Perspektive hat mich recht schnell hinter ihre Fassade schauen lassen. Sie ist tiefgründiger, als sie auf all die anderen Akteure den Anschein macht. Sie ist sogar verantwortungsbewusst, denn eigentlich kümmert sie sich auch um Gala.

Die Geschichte von Isa und Gala ist eine Feelgood-Geschichte. Aber irgendwie auch nicht.
Es ist die Geschichte von zwei Partygirls Anfang 20, die nicht mehr wollen als ihr persönliches Vergnügen und Party, Party, Party. Aber irgendwie auch nicht.
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Marlowe Granados schreibt humorvoll und mit teils sarkastischen Zwischentönen gegen die Vorurteile an, die die Leser*innen bei Betrachtung des Covers und Studium des Klappentextes vermutlich aufbauen. Mir ging es zumindest so.

Man sollte sich nicht täuschen lassen! „Happy Hour“ ist ein subtil feministischer Roman, der Themen wie Kapitalismus, Sexismus und Rassismus aufgreift und es den Leser*innen erlaubt, zwischen den Zeilen zu lesen.
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Mich hat die kurzweilige Story mit Tiefgang gut unterhalten und ich kann sie auf jeden Fall weiter empfehlen.