Konnte mich nicht überzeugen.

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Malin Stehn – Happy New Year, Zwei Familien ein Alptraum

Obwohl sich die Freundinnen Lollo, Nina und Malena bereits seit Jahren auseinandergelebt und eigene Familien gegründet haben, bleiben sie der Tradition treu und feiern zusammen Silvester. Mittlerweile sind die Töchter von Lollo, Jennifer, und Smilla, Ninas Tochter, siebzehn und dürfen ihre eigene Party feiern. Doch noch während die Eltern mehr schlecht als recht den Abend genießen, geschieht das Unfassbare: Eines der Mädchen verschwindet spurlos.
Ein Netz aus Lügen und Intrigen wird nach und nach aufgedeckt. Wird die Polizei Jennifer lebend finden?

Ich habe noch kein Buch der Autorin gelesen. "Happy New Year, Zwei Familien ein Alptraum" habe ich als Hörbuch gehört. Eingelesen wird das Hörbuch von Ulrike Kapfer, Christiane Marx und Tim Gössler. Die gekürzte Fassung hat eine Laufzeit von 10 Stunden und 55 Minuten.

Ich habe viel über dieses Buch in den Social Medias gesehen, habe auch die Leseprobe gelesen, die mich angesprochen hat, doch letztendlich kann ich den Hype leider nicht verstehen. Vielleicht liegt es daran, dass ich mir einfach mehr Spannung erhofft habe. Die Grundidee war gar nicht so schlecht.
Der Erzählstil ist detailliert und wird mit Fortschreiten des Buches immer ausschweifender. Alles beginnt mit einer Silversterparty, die etwas aus dem Ruder läuft. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Lollo, Nina und deren Ehemann Fredrik, jeweils aus der ich-Perspektive. Max, Lollos Ehemann findet ebenfalls Gehör.
Die Charaktere sind detailliert ausgearbeitet. Leider konnte mir keiner der Charaktere sympathisch werden. Die Freundschaften/Ehen sind geprägt von Neid, Missgunst, Gier und aufbauschen der eigenen Persönlichkeit. An sich wäre das nicht schlimm, wenn wenigstens die Spannung da gewesen wäre, aber auch die hat leider gefehlt.
Ich mache mal vorsorglich eine Spoilerwarnung!!

Fangen wir mit Fredrik an, der bereits auf den ersten Seiten zum Verdächtigen aufgebaut wird: Als Lehrer hätte ich erwartet dass er die Situation besser im Griff hat und sich nicht heulend ins Bett verkriecht. Ja, zugegeben, er passt sehr gut ins Bild des Verdächtigen, aber hey, wenn jemand so früh etabliert wird ist das entweder ein Geniestreich der Autorin oder ein Flop. Das lest ihr am besten selbst.
Nina, Fredriks Ehefrau, ist neidisch, hat viele Selbstzweifel, reimt sich einiges zusammen wie es ihr gerade passt und ist sehr fokussiert auf ihre Tochter Smilla. Bei der Party stellt sie ihren Mann als Langeweiler da, die Probleme zwischen den beiden sind offensichtlich.
Kommen wir zu Lollo und Max, sie betreibt einen Blog, in den sie viel Zeit steckt, er ist ein Aufschneider und macht einen auf dicke Hose. Später betrauert sie die eher schlechte Beziehung zu ihrer Tochter.
Und dann hätten wir noch Jennifer, über die wir in Rückblicken immer etwas neues erfahren, und bei so einem bösartigen, fiesen Wesen hat sich bei mir weder Mitleid noch Mitgefühl einstellen wollen.

Das Ende allerdings hat mich dann letzendlich komplett vergrault. Da wird dann der Täter/die Täterin präsentiert, vorher kaum ein Sterbenswörtchen zu den Motiven, und in ca 20 Minuten die Verhandlung, Motiv und Tat reingepackt. Für mich war es sehr enttäuschend.

Von mir gibt es keine Empfehlung. Mir fehlt hier die Spannung, die Thrillelemente und auch ein durchgängiger Handlungsbogen. Die Perspektivwechsel mit den Wiederholungen tun der Geschichte ebenfalls nicht besonders gut. Die verschiedenen Twists wirken größtenteils konstruiert. Mir fehlte die Raffinesse und größtenteils auch die Logik. Insgesamt hemmt die Fülle an Informationen und Details die Spannung. Es tut mir leid, keine positivere Rezension schreiben zu können.
Wie immer handelt es sich um meine persönliche Meinung und leider kann ich den Thriller nicht weiterempfehlen.

Das Cover hat mich angesprochen.

Fazit: Konnte mich nicht überzeugen. Leider sehr spannungsarm mit unsympathischen Charakteren und vielen Wiederholungen und zu vielen Details. Knappe 2 Sterne.