Reizvoller Blick hinter bürgerliche Fassaden

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In der Schulzeit waren Nina und Lollo engste Freundinnen. Inzwischen haben sie fast erwachsene Töchter und verbringen mit ihren Familien nur noch bestimmte Feiertage miteinander. Als Lollos Tochter Jennifer nach der Silvesternacht spurlos verschwunden ist, stürzen beide Familien in eine tiefe Krise.

Malin Stehn beschreibt sehr ausführlich, welche Gefühle dieses Ereignis bei den einzelnen Personen auslöst. Abwechselnd schildern vor allem Nina, Lollo und Ninas Ehemann Fredrik das Geschehen aus ihrem Blickwinkel. Dabei entsteht wie bei einem Puzzle langsam ein vollständiges Bild, auch wenn einige Teile dann wieder korrigiert werden müssen. Die Charaktere sind durch dieses Stilmittel sehr detailliert beschrieben und auch glaubwürdig entwickelt. Echte Sympathieträger gibt es aber nicht.

Der Roman ist unterhaltsam und angenehm zu lesen, stellenweise aber etwas zu langatmig. Für einen Thriller feht es ein wenig an Spannung, trotzdem hat die Erzählweise einen besonderen Reiz.