Spannender Schwedenkrimi mit Abzügen

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»Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum« von Malin Stehn (aus dem Schwedischen von Maria Poets)

Erscheint am 16.11.2022 bei Fischer Scherz

In der Silvesternacht feiern die drei befreundeten Familien wie jedes Jahr zusammen. Doch dieses Mal sind zwei der Töchter, Jennifer und Smilla, das erste Mal nicht mit dabei, denn sie schmeißen ihre erste eigene Feier. Da beide erst 17 sind, machen sich die Mutter natürlich Sorgen, ganz besonders Smillas Mutter Nina. Ihr Mann Fredrik und ihre Freundinnen Lollo und Malena können sie aber beruhigen. Im Laufe des Abends und mit zunehmendem Alkoholgehalt im Blut entspannt sich auch Nina immer mehr.

Die Party von Jennifer und Smilla scheint aber nicht ganz so entspannt und lustig zu verlaufen, denn Jennifer verlässt die Party noch vor Mitternacht und will mit dem Bus nach Hause fahren. Doch am nächsten Tag fällt auf, Jennifer hat es nie nach Hause geschafft. Ist sie verschwunden, oder einfach nur bei Klassenkamerad:innen untergekommen?

Der Roman wird durchgehend aus der Perspektive von verschiedenen Elternteilen erzählt und das stets aus der Ich-Perspektive. Und dies ist leider auch mein größter Kritikpunkt. Die Story an sich gefiel mir sehr gut, Spannung war auch gegeben, nur leider war es sprachlich nicht wirklich überzeugend. Viele Kapitel beginnen mit „Ich…“ und lesen sich dann fast wie Tagebucheinträge: „Ich darf Fredrik nicht böse sein. Er ist krank. […] Niemand wird absichtlich krank. Aber es ärgert mich, dass er nicht zum Arzt geht, dass er nur herumliegt und nichts macht“ (S. 257f.)
„Ich habe geduscht und mich angezogen“ (S. 269)

Sprachlich daher leider nicht so ganz meins, die Spannung macht es aber fast wieder wett.