Spannendes, psychologisches Drama

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schmökerwürmchen Avatar

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Der letzte Tag im Jahr 2018: Nina und Fredrik feiern den Silvesterabend bei ihren reichen Freunden Lollo und Max. Auch Malena erscheint mit ihrem neuen Freund. Die drei Frauen waren während der Schulzeit engste Freundinnen, doch hat man sich im Laufe der Jahre auseinandergelebt. Allerdings trifft man sich aus einer alten Gewohnheit heraus an Silvester und zum Midsommer.
Gleichzeitig feiern die fast volljährigen Töchter Smilla und Jennifer zum ersten Mal ihre eigene Silvesterparty. Während Fredrik die Sache völlig entspannt betrachtet, hat Nina kein gutes Bauchgefühl, völlig zu Recht, wie sich noch herausstellen sollte. Denn Jennifer verlässt die Party vorzeitig, kommt jedoch nie in ihrem Elternhaus an. Dies wird den Beteiligten jedoch erst am nächsten Tag bewusst.

Das Cover gefällt mir ausgesprochen gut und fiel mir direkt ins Auge. Man erkennt die Eisvase mit den Rosen, die sich als Dekoration auf der Terrasse der Gastgeber während der Silvesterparty befindet. So wie diese Eisvase schmilzt und die Blumen offen legt, werden nach und nach die Geheimnisse der einzelnen Charaktere offenbart, eine wirklich gelungen gewählte Metapher.

Auch inhaltlich konnte mich dieser psychologische Roman überzeugen. Erzählt wird jeweils aus den Perspektiven von Fredrik, Nina, und Jennifers Mutter Lollo. Max kommt hier nicht zu Wort, da fragt man sich als Leser:in, welche dramatischen Geheimnisse er denn nun zu verbergen hat. Den erzählenden Charakteren kommt man sehr schnell nahe beim Lesen. Jede dieser Figuren hat einen anderen Wissensstand, das macht die Story unglaublich spannend. Zunächst konnte ich es kaum abwarten zu erfahren, was wirklich mit Jennifer geschehen ist, wo sie geblieben ist und dann haben die Geheimnisse, die nach und nach an die Oberfläche kamen, die Spannung durchgehend gehalten. Zudem gab es einige überraschende Wendungen, erst im letzten Viertel hatte ich wirklich eine Ahnung, was tatsächlich geschehen war, diese hatte sich dann auch bestätigt. Eine wirklich geniale Auflösung.
Auch der präzise Schreibstil der Autorin konnte mich durchgehend fesseln. Die Sprache war klar und auf den Punkt gebracht, die Kapitel kurz und knackig. Gelegentlich gab es immer mal wieder einen kurzen Rückblick in die Vergangenheit, um Jennifers Persönlichkeit zu verdeutlichen und wie sie auf ihrem Weg geprägt wurde.

Fazit: Bei Happy New year handelt es sich um einen durchgehend spannenden, psychologisch dramatischen Roman, in dem es einige Geheimnisse zu entdecken gibt. Die Figuren sind hier authentisch beschrieben und auch das Thema Burnout wurde gekonnt eingeflochten.