Wenn das neue Jahr mit einer Katastrophe beginnt

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justm. Avatar

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Zwei Feiern zum Jahreswechsel, zwei Familien, eine verschwundene junge Frau. Die Handlung von "Happy New Year" könnte nicht einfacher und gleichzeitig schrecklicher sein.

Und so schafft es das Buch auch, daß ich von Anfang sofort im Lesefluß war, was insofern erstaunlich ist, da sich Autorin Malin Stehn dafür entschieden hat in jedem ihrer Kapitel die erzählende Figur zu wechseln.
Dennoch ist es nicht schwierig der Handlung zu folgen und die Tage nach den unsäglichen Silvester-Feiern mit den Figuren zu durchleben.

"Happy New Year" hat weder den Aufdruck Krimi, noch Thriller, sondern Roman. Und das ist auch gut so, denn obwohl es hier vordergründig um das Verschwinden einer jungen Frau und der Klärung eines vermeintlichen Verbrechens geht, so besteht die eigentliche Handlung daraus dem Verfall von familiären und freundschaftlichen Strukturen zuzusehen. Nahe an Menschen zu sein, die Schreckliches durchleben und eventuell auch getan haben. Wobei es gerade bei Letzterem zu einigen Längen bzw. Unverständnis von meiner Seite kam.

Wer etwas anderes erwartet mag daher eventuell enttäuscht werden.

Für mich gab es einen überraschenden Plot-Twist als Highlight in Sachen "Spannung", der jedoch wenig mit dem Verschwinden zu tun hatte und nur ein weiterer Punkt auf der beinahe endlosen Skala kleinerer und größerer Familiendramen war.

Ich für meinen Teil habe die knapp 460 Seiten tatsächlich innerhalb eines Tages gelesen und habe mich, trotz des merkwürdigen Verhaltens einer der Hauptfiguren und eines dann doch sehr prompten Endes, nie gelangweilt und ganz gut unterhalten gefühlt.