Der Traum vom guten Leben

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ines enders Avatar

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Die 60iger in Harlem, das Worldtradecenter steht noch nicht und das Leben als Schwarzer ist selbst in Harlem nicht leicht. Carney hatte es noch nie einfach, aber er bewahrt sich seine Träume und Hoffnungen und hat Ziele. Die in dieser Zeit komplett legal zu erreichen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Colson Whitehead nimmt einen ein Stück auf diesem Weg von Carney mit und gibt auf ungeschönte Weise einen Einblick in die Geschichte und das Leben in dieser Zeit, in der Black Lives Matter eben genau nicht wirklich zählen. In eine Zeit, wo jeder versucht zu leben und auch mal nur zu überleben. Die einzelnen Figuren sind klar gezeichnet und man sitzt mit im Diner und isst ein mieses Sandwich und haust in einer abgewrackten Wohnung und hat sich abgefunden mit den Gegebenheiten. Auch glückliche Momente und kleine Erfolge zeichnen das Bild. Es wird nicht gewertet und keine Seite bevorzugt oder bedauert. Das Leben war und ist in vielen Facetten so, dort in Harlem. Dieses Buch liest man nicht in einem Ruck und es hinterlässt einen Eindruck von Geschichte die so real beschrieben wird, dass man sagt, ja genau so war es. Wer kleine Anekdoten aus der Zeit der Petticoats und des Rock and Roll erwartet, ist hier im falschen Buch.