Eine Liebeserklärung an Harlem

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alice_behind_books Avatar

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Auf den ersten Blick scheint es, als führe Raymond Carney ein ganz normales Leben. Zwar fragt er sich schon ab und zu woher die Ware für sein Gebrauchtwarengeschäft kommt, die ihm sein Cousin ab und zu vorbeibringt, doch er möchte es im Grunde gar nicht so genau wissen. Bis Ray sich auf einmal mitten in einer verzwickten Situation befindet und eine Entscheidung treffen muss.

Auch wenn es in „Harlem Shuffle“ gefühlt nicht so rasant zugeht wie in seinen letzten beiden Romanen, gelingt es Colson Whitehead auch hier, die Atmosphäre bildhaft einzufangen. Auch Bezüge zum aktuellen gesellschaftlichen und politischen Geschehen sind sorgsam eingearbeitet, sodass es nicht künstlich platziert wirkt. Leider liest es sich an einigen Stellen etwas holprig, was möglicherweise an der Übersetzung liegen könnte. Meiner Meinung nach braucht man in „Harlem Shuffle“ ein bisschen mehr Zeit, um in die Geschichte reinzukommen, aber es lohnt sich. Auch wenn der Roman meiner Meinung nach nicht an „Die Nickel-Boys“ herankommt, ist Colson Whitehead in „Harlem Shuffle“ mal wieder ein guter Roman gelungen.