Leider langweilig

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janine_napirca Avatar

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Harlem Shuffle von Colson Whitehead, übersetzt von Nikolaus Stingl, ist ein Roman, der in New York zwischen 1959 und 1964 angesiedelt ist. Im Zentrum der Geschehnisse steht Ray Carney, der Betreiber eines Inneneinrichtungsgeschäft.

Während seine schwangere Frau Elizabeth aus bürgerlichen Verhältnissen stammt, bewegt sich sein Cousin Freddie in kriminellen Kreisen. Der Roman beschreibt eindrücklich und nachvollziehbar, wie ein zunächst rechtschaffener Bürger nach und nach in immer tiefere, illegale Machenschaften hineinrutscht.

Was mir gut gefallen hat, waren die geschilderte Atmosphäre der Stadt in den 60ern und die Grundidee an sich. Allerdings empfand ich die Umsetzung als schleppend und langweilig. So waren sämtliche Coups, Deals, geheime Treffen etc. wenig actionreich, und ich hatte das Gefühl, dass Leser*innen von Seite zu Seite wahrhaftig zu Tode gelangweilt anstatt gut unterhalten werden sollten. Also falls Colson Whiteheads Intention war, das Gangster*innen-Dasein für potentielle Nachahmer*innen so unattraktiv und unspektakulär wie möglich zu zeichnen - das hat er geschafft. Außerdem waren es mir insgesamt viel zu viele Personen, die nur kurz vorkamen und man sie häufig nicht in Situationen einordnen konnte. Schade! Denn Die Nickelboys mochte ich sehr und auch Underground Railroad möchte ich unbedingt noch lesen.