Priklopil und Fritzl lassen grüßen
Die LP war schon beklemmend, wie mag sich dann der Roman in seiner ganzen Ausdehnung anfühlen? Ein Kind erzählt aus seiner Sicht von seiner Kindheit. Der Vater beginnt auch von seiner Kindheit zu erzählen und es hat den Anschein als würden sich bestimmte Verhaltensmuster wiederholen. Wenn man etwas braucht, holt man es sich, von dem der es hat. So einfach wird das den Kindern erzählt. Weil die Eltern gut und lieb sind und immer Recht haben, ist dieses Holen von Sachen also auch gut und richtig. Ich frage mich, ob die Kinderbanden der Sinti und Roma die westeuropäische Straßen unsicher machen, auch so belehrt wurden von ihren Eltern. Ob ihnen genau solch ein Gefühl von Recht inokuliert wurde, wie den Kindern in diesem Buch. Wenn das Mädchen Liv heranwächst, die Augen öffnet, was wird es erleben, das Paradies oder die Hölle?