Berührende wahre Begegnung mit einem Feldhasen

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mayakoenigin Avatar

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Das Buch ,,Hase und ich“ von Chloe Dalton befasst sich mit der Erzählung einer außergewöhnlichen Begegnung zwischen der Autorin und einem Feldhasen. Während des Corona-Lockdowns findet die Autorin bei einem Spaziergang ein einsames Hasenjunges am Feldrand. Nach längerer Überlegung entscheidet sie sich, das Tier zu retten und es auf die Wildnis vorzubereiten – der Beginn einer emotionalen und herzergreifenden Freundschaft, geprägt von Zuneigung und Fürsorge.

Chloe hat zuvor keinerlei Erfahrung mit der Pflege eines Wildtiers. Doch durch ihre Bemühungen und ihren Ehrgeiz, sich dieser Herausforderung zu stellen, bleibt es nicht allein bei der Versorgung des Hasens. Sie erkennt, dass ihre Liebe zu dem Tier bedeutet, ihm die Freiheit zu geben, die es braucht. Nach dieser Erkenntnis und der erfolgreichen Aufzucht lässt Dalton den Hasen schließlich frei. Doch der Hase kehrt immer wieder zurück.

Trotz der Freiheit, die Chloe ihm gewährt, sucht er immer wieder die Nähe seiner Retterin. Es entsteht eine starke Beziehung, die sich darin zeigt, dass das einstige Hasenjunge Dalton im Alltag begleitet.

Dieses Ereignis bildet das Herzstück der Geschichte und bewegt die Leser dazu, sich mit der Bedeutung von Freiheit und Verbundenheit auseinanderzusetzen.

Durch den klaren und gefühlsseligen Schreibstil der Autorin wird der Leser in das Geschehen eingebunden und nimmt an dieser emotionalen Reise teil. Besonders bemerkenswert ist, dass sie den Hasen nicht vermenschlicht, sondern ihn in seiner Identität und Wildheit belässt.

Das Buch geht jedoch über die Schilderung einer besonderen Bindung hinaus. Es thematisiert auch die Biologie von Hasen und die Rolle des Menschen in ihrem Lebensraum. Dalton zeigt durch ihre Stärke und ihren Einsatz, dass Hilfe auch Schattenseiten mit sich bringt – die Angst zu versagen und eine mit der Zeit gewachsene Beziehung loszulassen.

Ein möglicher Kritikpunkt wäre, dass einige Leser die ruhige, langsame Erzählweise als langwierig empfinden könnten, insbesondere wenn sie sich weniger für die detaillierte Wildbiologie interessieren. Ebenfalls kann die sanfte Atmosphäre für viele eintönig erscheinen.

Nichtsdestotrotz ist Hase und ich ein berührendes Werk, das die Liebe zur Natur und zu Tieren thematisiert. Es erzählt eine wahre Geschichte von tief empfundener Zuneigung und zeigt, dass Fürsorge nicht bedeutet, etwas zurückzuerwarten. Eine empfehlenswerte Lektüre für alle, die sich für die faszinierende Tierwelt und die besondere Verbindung zwischen Mensch und Natur interessieren.