Was wäre, wenn...
... die DDR heute noch existieren würde? Ohne EU, ohne Ende des Kalten Krieges.
Dieser Frage widmet sich Holger Kreymeier in diesem Buch.
Es ist so ein Szenario à la "Er ist wieder da", sowas kann für kreativ befunden werden - oder?
Beginnen wir mal mit dem Cover, das einen fiktiven Youtuber darstellt, der Rezo nachempfunden ist. Dieser hält ein Smartphone in der Hand, auf dem Handy-Cover sieht man das Logo der DDR - warum auch immer ein westdeutscher DDR-Feind das DDR-Logo auf dem Handy hat. Dies ist wohl symbolisch.
Cover: 4,5/5
Die Prämisse ist eine Interessante. Sie beschäftigt sich mit der Frage eines in der Realität nicht eingetretenen Ereignisses. Nämlich der Weiterführung des Kalten Krieges. Die Mauer ist nie gefallen.
Zuweilen fand ich die Geschichte spannend, allerdings gab es mehrere Szenen, die ich nicht verstand. Zum einen etwas, was ich aus Spoilergründen nicht erwähnen kann, was mir überhaupt nicht in den Kram passte (was allerdings subjektiv ist), zum anderen Geschehnisse, die ich nicht unbedingt verstand (vielleicht, weil ich als Nicht-Deutscher Gen-Z nicht in den Genuss gekommen bin, mich tiefer mit dem geteilten Deutschland zu beschäftigen). Die Aktivisten in der DDR erinnerten mich ein wenig an die Weiße Rose in Nazi-Deutschland, was für mich weder positiv noch negativ ist.
Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, wie ich die Umsetzung der Geschichte sehen soll, weswegen ich mich an die goldene Mitte wende.
Umsetzung Thema/Geschichte: 2,5/5
Kommen wir nun zum Schreibstil, bei dem ich ebenfalls zwiegespalten bin. Kreymeier ist durchaus in der Lage, ernsthaft zu schreiben und Szenen passend auszumalen, was man besonders an den politischen Szenen (von denen es offensichtlich nicht wenige gibt) lesen kann.
Allerdings empfand ich den Jugensprech besonders bei Lonzo als erzwungen, wie das "ja lol, ey", was seinen Charakter wie Copy Paste wirken lässt (mehr dazu im Charakter-Absatz).
Auch hier richte ich mich an die goldene Mitte (was subjetkiv ist, nicht objektiv).
Schreibstil: 2,5/5
Kommen wir nun zu meinem größten Manko. Der Aspekt, der mich meistens am wenigsten überzeugt.
Die Charaktere finde ich in diesem Buch leider sehr oberflächlich und stereotypisch. Bei einem Buch mit vielen Charakteren muss man nicht erwarten, dass jeder Charakter tiefgründig ist, allerdings, wirken hier für mich sogar die wichtigsten Charaktere eher flach.
Mir ist durchaus bewusst, dass Lonzo von Rezo inspiriert wurde. Jedoch wurde sein Charakter aus meiner Sicht nicht besonders gut umgesetzt. Er wirkt eher so, als wäre er ein Produkt von Copy-Paste. Die Haarfarbe zu verändern macht nicht gleich einen neuen Charakter, auch nicht in einer alternativen Realität. Sogar das "ja lol, ey" wurde eins zu eins übernommen, was nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Das mag subjektiv sein, aber mich überzeugte sein Charakter nicht.
Auch die anderen Protagonisten - Stiff, Lützow, Greta, ... - hatten kaum Persönlichkeit. Zudem unternahmen sie häufig Handlungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Von der Beziehung zwischen Lonzo und Greta will ich gar nicht erst reden - das fand ich persönlich mehr als unnötig, obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, dass die ein oder andere Person seinen Spaß daran hatte.
Figuren: 1/5
Es ist schade, da das Buch an und für sich wirklich interessant ist - oder klingt. Wem flache Charaktere nicht stören, der findet in diesem Buch durchaus eine lesbare Geschichte.
Kruz gefasst: Die Idee ist gut, die Umsetzung (aus meiner Sicht) eher nicht so.
Lest euch auf jeden Fall die anderen Rezensionen durh und entscheidet dann, ob ihr das Buch lesen wollt.
Dieser Frage widmet sich Holger Kreymeier in diesem Buch.
Es ist so ein Szenario à la "Er ist wieder da", sowas kann für kreativ befunden werden - oder?
Beginnen wir mal mit dem Cover, das einen fiktiven Youtuber darstellt, der Rezo nachempfunden ist. Dieser hält ein Smartphone in der Hand, auf dem Handy-Cover sieht man das Logo der DDR - warum auch immer ein westdeutscher DDR-Feind das DDR-Logo auf dem Handy hat. Dies ist wohl symbolisch.
Cover: 4,5/5
Die Prämisse ist eine Interessante. Sie beschäftigt sich mit der Frage eines in der Realität nicht eingetretenen Ereignisses. Nämlich der Weiterführung des Kalten Krieges. Die Mauer ist nie gefallen.
Zuweilen fand ich die Geschichte spannend, allerdings gab es mehrere Szenen, die ich nicht verstand. Zum einen etwas, was ich aus Spoilergründen nicht erwähnen kann, was mir überhaupt nicht in den Kram passte (was allerdings subjektiv ist), zum anderen Geschehnisse, die ich nicht unbedingt verstand (vielleicht, weil ich als Nicht-Deutscher Gen-Z nicht in den Genuss gekommen bin, mich tiefer mit dem geteilten Deutschland zu beschäftigen). Die Aktivisten in der DDR erinnerten mich ein wenig an die Weiße Rose in Nazi-Deutschland, was für mich weder positiv noch negativ ist.
Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, wie ich die Umsetzung der Geschichte sehen soll, weswegen ich mich an die goldene Mitte wende.
Umsetzung Thema/Geschichte: 2,5/5
Kommen wir nun zum Schreibstil, bei dem ich ebenfalls zwiegespalten bin. Kreymeier ist durchaus in der Lage, ernsthaft zu schreiben und Szenen passend auszumalen, was man besonders an den politischen Szenen (von denen es offensichtlich nicht wenige gibt) lesen kann.
Allerdings empfand ich den Jugensprech besonders bei Lonzo als erzwungen, wie das "ja lol, ey", was seinen Charakter wie Copy Paste wirken lässt (mehr dazu im Charakter-Absatz).
Auch hier richte ich mich an die goldene Mitte (was subjetkiv ist, nicht objektiv).
Schreibstil: 2,5/5
Kommen wir nun zu meinem größten Manko. Der Aspekt, der mich meistens am wenigsten überzeugt.
Die Charaktere finde ich in diesem Buch leider sehr oberflächlich und stereotypisch. Bei einem Buch mit vielen Charakteren muss man nicht erwarten, dass jeder Charakter tiefgründig ist, allerdings, wirken hier für mich sogar die wichtigsten Charaktere eher flach.
Mir ist durchaus bewusst, dass Lonzo von Rezo inspiriert wurde. Jedoch wurde sein Charakter aus meiner Sicht nicht besonders gut umgesetzt. Er wirkt eher so, als wäre er ein Produkt von Copy-Paste. Die Haarfarbe zu verändern macht nicht gleich einen neuen Charakter, auch nicht in einer alternativen Realität. Sogar das "ja lol, ey" wurde eins zu eins übernommen, was nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. Das mag subjektiv sein, aber mich überzeugte sein Charakter nicht.
Auch die anderen Protagonisten - Stiff, Lützow, Greta, ... - hatten kaum Persönlichkeit. Zudem unternahmen sie häufig Handlungen, die ich nicht nachvollziehen kann. Von der Beziehung zwischen Lonzo und Greta will ich gar nicht erst reden - das fand ich persönlich mehr als unnötig, obwohl ich mir durchaus vorstellen kann, dass die ein oder andere Person seinen Spaß daran hatte.
Figuren: 1/5
Es ist schade, da das Buch an und für sich wirklich interessant ist - oder klingt. Wem flache Charaktere nicht stören, der findet in diesem Buch durchaus eine lesbare Geschichte.
Kruz gefasst: Die Idee ist gut, die Umsetzung (aus meiner Sicht) eher nicht so.
Lest euch auf jeden Fall die anderen Rezensionen durh und entscheidet dann, ob ihr das Buch lesen wollt.