Beruhigende, japanische Lektüre

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piecewartenoch Avatar

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Hatoko kehrt mit ihren 25 Jahren nach dem Tod ihrer Oma nach Japan zurück und übernimmt nicht nur ihren Schreibwarenladen in Kamakura, sondern auch ihren traditionsreichen Beruf als Schreiberin des Ortes. Dabei trifft sie auf die unterschiedlichsten Kunden, muss Briefe verfassen und stellt sich ihrer eigenen Vergangenheit.
„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ von Ito Ogawa ist ein Roman, der bereits 2016 in Japan erschien. Nun ist mit „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“, „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ und vielen weiteren Geschichten die Ära der Cozy Japanese Fiction (nennen wir es mal so) angebrochen. In diese Regalecke reiht sich nun auf die Geschichte um Hatoko als öffentliche Schreiberin ein. Mit einem unaufgeregten, detailreichen Schreibstil entführt uns die Autorin in den Alltag der Menschen in Kamakura – eine liebevolle, detaillierte Karte am Anfang des Buch lädt uns zum Entdecken ein. Hatoko ist eine angenehme Protagonistin, der ich gerne folgte. Leider fehlte es mir etwas an Spannung, so wirklich konnte mich die Geschichte nicht mitreißen, sodass sie trotz Kürze immer etwas langatmig wirkte. Nichtsdestotrotz wickelt die Ruhe, die das Buch ausstrahlt, seine Leserschaft ein wie in eine warme Deck. Also eher eine Lektüre zum Entspannen. Wer begeistert von japanischer Kultur ist, wird ebenfalls definitiv auf seine Kosten kommen. Es gibt wundervolle Einblicke in ganz unterschiedliche Facetten.
Nicht völlig kritiklos, aber trotzdem jetzt ganz ruhig und entspannt gehe ich aus dieser Lektüre mit einem guten Gefühl, würde aber dann doch lieber noch einmal zur Buchhandlung Morisaki greifen.