Ein inspirierender Roman über die Kunst des Schreibens, japanische Kultur, Freundschaft und des Vergebens

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pelly Avatar

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Zur Zeit sind Romane mit Geschäften als Kernelement bzw. Handlungsort populär. Nach dem japanischen Roman namens Mondscheincafe ist das nun mein zweiter Roman mit einem Geschäft, diesmal geht es jedoch um einen Schreibwarenladen, aber die Atmosphäre ist ähnlich.

Das Cover hat mir sehr gefallen und mich neugierig gemacht. Mir gefällt das sanfte blau in Verbindung mit der Silhouette des Geschäfts und der warmen Beleuchtung im Inneren, die einen regelrecht einlädt, das Geschäft zu betreten.

Meine Erwartung war ein Roman, der inspirierend ist und Lebensweisheiten enthält und im Großen und Ganzen wurden meine Erwartungen erfüllt.
Es geht zwar um einen Schreibwarenladen, jedoch geht es hier kaum um den Verkauf von Schreibwaren, sondern um die Besitzerin Hatoko, die nach Aufträgen von Kunden individuelle Briefe schreibt und verschickt.

Alle Kunden haben ein ganz unterschiedliches Anliegen. Das macht das Buch meiner Meinung nach interessant. Hatoko versucht mit ihrer Kunst des Schreibens ihren Kunden mit ihren Alltagsproblemen oder Anliegen zu helfen.

Hierbei geht sie meiner Meinung nach sehr ins Detail, da sie bei jedem einzelnen Schriftstück auf alles achtet. Der Stift wird sorgfältig von ihr ausgewählt und das Papier, die Briefmarke, der Umschlag, die Farbe der Tinte und sogar die Art und Weise, wie der Brief verschickt werden soll. Alles hierbei trägt eine Bedeutung, denn sie versucht dem Inhalt des Briefes, den Gefühlen und dem Ziel gerecht zu werden. Sogar die Schriftart wird je nach Situation von ihr angepasst, das kann man besonders daran erkennen, da die handgeschriebenen japanischen Briefe abgebildet werden. Das Schreibgeschäft von Hatoko wird wie eine Art Kunst beschrieben, die sie mit Leidenschaft und Herzblut nachgeht.

Nebenbei gibt es atmosphärische Ausflüge in Kamakura, seien es Lokale oder Tempel, die die Leser nach Japan versetzen. Toll finde ich, dass es dazu sogar eine Karte auf der ersten Seite gibt.

Die Charaktere haben mir sehr gefallen, besonders die Nachbarin von der Protagonistin namens Barbara.

Das Ende war für mich sehr rührend und für mich ein tolles offenes Ende, was mir Raum für eigene Gedanken und Ideen lässt. Ich hätte nicht gedacht, dass mich das Buch am Ende so rühren würde!

Ich kann das Buch nur empfehlen. Besonders für Liebhaber/innen der japanischen Kultur oder einfach Leser/innen, die gerne inspirierende Bücher lesen.