Zarter Roman

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Von

„Hatokos wunderbarer Schreibwarenladen“ von Ito Ogawa
aus dem Japanischen von Sabine Mangold
Verlag: Droemer

„Alles, was lebt, wird irgendwann einmal vergehen.
Das ist der Lauf der Dinge.“ (Seite 233)

Ein stilles, sanftes Buch – wie ein leiser Fluss, der einen mitnimmt, 
ohne je laut zu werden.
Hatoko kehrt nach Jahren zurück nach Kamakura, um den Schreibwarenladen ihrer verstorbenen Großmutter zu übernehmen – und mit ihm das Amt der öffentlichen Schreiberin. Eine Aufgabe, für die sie schon als Kind vorbereitet wurde – mit Strenge, mit Disziplin, aber auch mit einer Form von Liebe, die sie damals nicht verstehen konnte.
Erst durch alte Briefe, die ihre Großmutter an eine Frau in Italien schrieb, beginnt Hatoko zu begreifen, was hinter der kühlen Fassade steckte: Zuneigung, Stolz, Sorge. Die Worte der Großmutter, von denen sie nie wusste, dass sie existieren, helfen ihr, sich mit der Vergangenheit zu versöhnen.
Die Geschichte entfaltet sich ruhig, achtsam, poetisch. Es geht um Verlust, um Neuanfang, um Heilung. Und um die besondere Kraft geschriebener Worte.
Die japanische Kultur, die Kunst der Kalligrafie und die Rituale rund um das Briefeschreiben sind liebevoll verwoben mit Hatokos innerem Weg. Kleine Gesten, feine Beobachtungen und Figuren, die einem ans Herz wachsen – besonders Barbara und
die kleine QP.

Ein zarter Roman, der nicht laut sein muss, um zu berühren.
Eine Leseempfehlung für alle, die ruhige, tiefgründige Geschichten lieben – und Schreibkunst als Lebenskunst verstehen.