Fesselndes Kammerspiel!
Normalerweise nicht das, was ich sonst lese, aber Cover und Klappentext haben mich angesprochen, weshalb ich der Leseprobe eine Chance gab - und die hat mich so gefesselt, dass ich den Roman - eigentlich ein Kammerspiel - jedenfalls lesen wollte. Die Geschichte hat mich regelrecht in seinen Bann gezogen, sodass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte. Ein Kammerspiel, wie es auf dem Buchrücken steht, rund um Schuld, Freundschaft und Vertrauen mit unerwartetem Ausgang. Genau das bekommen die Leser auch. Was man jedoch keinesfalls erwarten darf, ist ein Krimi oder Thriller im klassischem Sinne. Die Spannung beruht auf der Dynamik der Figuren und dem, was sie (auch voreinander) verbergen und verheimlichen. Der Autor präsentiert uns hier nichts grundsätzlich Neues, schafft aber ein Setting, das zu überzeugen weiß. Rasche Szenenwechsel und plötzliche Umbrüche bringen Bewegung in die Geschichte. Als Kritik könnte man noch anführen, dass man das eine oder andere Element in der Erzählung hätte ausbauen können, aber ich denke, dass diese Beschränkung auf das Wesentliche der Geschichte gut tut. Die Figuren sind sehr authentisch, ihre Beweggründe bleiben nachvollziehbar. Dem Autor gelingt es durch das Zusammenfügen vieler einzelner Elemente, eine bedrohliche Atmosphäre aufzubauen. Alles in allem nichts Neues, aber erfrischend anders. Gerne mehr davon!