Trauma

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Kurz nach der Matura begeht Max Selbstmord, seine Freunde Anna, Marco, Ferdinand und Lea gaben sich daraufhin das Versprechen sich nach Ablauf von 15 Jahre wiederzusehen. So kommt es, dass Anna sich auf den Weg zum „Haus Waldesruh“ in der Obersteiermark macht, ein etwas abgelegenes Feriendomizil im Wald, das Marco von seinem Onkel für das kleine Klassentreffen nutzen darf. Marco erwartet Anna auch schon und nach einer ordentlichen Umarmung und dem ersten Plausch treffen dann auch im späteren Verlauf Ferdinand und Lea ein. Doch Lea kommt nicht allein. Davon scheint nur Anna etwas irritiert zu sein, der Rest arrangiert sich mit dem zusätzlichen Gast. Nach den anfänglichen Begrüßungsfloskeln und dem schwelgen in Erinnerungen, kommt aber immer wieder auch die Sprache auf Max und langsam trübt sich ein wenig die Stimmung, denn Marco hat mit dem Suizid seines Freundes noch immer nicht abgeschlossen.

David Krems „Haus Waldesruh“ wirkt wie ein Kammerspiel. Auf engstem Raum mit nur wenigen Protagonisten, entladen sich Stimmungen und Emotionen, brechen alte Konflikte und nicht vergessene Traumata auf. Nur langsam kommt der Leser durch Anna hinter das Geheimnis des „Haus Waldesruh“. Auch wenn mich das Ende etwas ratlos zurücklässt, fand ich die Geschichte ungemein fesselnd, interessant und leider auch unfassbar traurig.

Fazit: Ein Spannungsroman der leisen Art.