Ein beeindruckendes Porträt

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Igor Levit gibt mit Unterstützung von Florian Zinnecker einen tiefen Einblick in seine Vergangenheit, seine musikalische Entwicklung, seine Emotionen, seine politischen Ansichten und öffentlichen Äußerungen. Die Kooperation ist geglückt, denn dieses Buch ist absolut lesenswert.

Der Autor rückt in den Hintergrund, ist aber doch immer präsent. Die starke Persönlichkeit der Hauptperson zeigt einen inspirierenden Menschen. Besonders hat mich die emotionale Erklärung berührt, warum in Coronazeiten die Hauskonzerte für ihn so wichtig waren. Man fühlt als Leser mit ihm, als Zuhörer dieser Hauskonzerte findet man im Nachgang ein noch intensiveres Verständnis für die Auswahl der Musikstücke mit seiner Umsetzung.

Die Aufteilung und die schnellen Wechsel zwischen den einzelnen, teils sehr kurzen Episoden, haben mir gut gefallen. Sie bringen Abwechslung ins Lesen und sorgen für ein angenehmes Lesegefühl. Auch haben sie mich zu mehr Aufmerksamkeit aufgefordert, denn man muss immer wieder an zurück liegende Informationen anknüpfen. Ein gelungenes Stilelement. Der Schreibstil von Florian Zinnecker ist sehr locker und passt gut ins Bild. An den richtigen Stellen nutzt er Zitate, die immer aussagekräftig sind sowie das Gesamtbild von Buch und Person Igor Levit abrunden. Mit diesem Buch ist mir der Pianist und Aktivist ein Stück näher gerückt, ich sehe seine Auftritte und Äußerungen jetzt aus einem anderen Blickwinkel, der mir durch seine Offenheit ermöglicht wird. Ich freue mich auf das nächste Konzert, das ich mithilfe dieses Buches intensiver erleben kann. Danke dafür.