Mensch, Igor!

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p.ino Avatar

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Das Buch gleicht einem Mosaik. Es erzählt nicht linear die Lebensgeschichte des Ausnahmepianisten Igor Levit, sondern setzt Steinchen um Steinchen aneinander, um so ein ganzes Bild zu entwerfen. Und das gelingt. Als Leser darf ich einen Blick hinter die Kulissen werfen, das Ergehen eines Künstlers in Corona-Zeiten mitverfolgen und vor allem etwas vom Menschen Igor Levit mitbekommen, der eben - wie jeder Mensch - viel mehr ist als die Etiketten, die man ihm anzukleben versucht. Heraus kommt dabei ein fesselndes Portrait, in dem der Beschriebene mit seiner Genialität, den Rückschlägen auf seinem Lebens- und Berufsweg, aber auch mit seiner Fragilität, die uns Menschen überhaupt auszeichnet, in den Blick kommt. Man muss nicht jeden Tweet von Levit für sich übernehmen wollen und man muss nicht jede seiner musikalischen Interpretationen schätzen. Aber den Wunsch, mit diesem außergewöhnlichen Menschen einmal einen Kaffee zu trinken und uns Gespräch zu kommen, hat dieses Buch bei mir auf jeden Fall geweckt.