Pianist, Aktivist, Mensch - Igor Levit

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Ich finde das Cover großartig und schaue es mir lange an. Wer ist dieser Mensch, der mit seiner Musik begeistert und der mit seiner Weltanschauung nicht hinter dem Berg hält, sondern lautstark dafür eintritt - gegen Rassismus und vor allem die Umweltkatastrophe. Das Buch "Hauskonzert" gibt Antwort, und ich habe mich schon lange nicht mehr so intensiv auf ein Buch eingelassen. Es ist ein weiter und oft schmerzlicher Weg, den Igor Levit gehen muß, aber nur so konnte er zu dem begnadeten Pianisten werden, der er heute ist. Er ist auf den Bühnen der großen Konzerthäuser überall auf der Welt zu Hause, bis auch ihn die große Krise unserer Zeit, die Corona-Pandemie, zum Innehalten zwingt. Von heute auf morgen werden Konzerte abgesagt und seit nunmehr über einem Jahr geht es ohne Engagements für viele Künstler ums nackte Überleben. Igor Levit nutzt die Zeit und gibt aus seinem Wohnzimmer heraus Hauskonzerte und auf Einladung des Bundespräsidenten spielt er im Schloß Bellevue die Klaviersonate op. 53 in C-dur, die Waldsteinsonate. Fasziniert bin ich vor allem von seinen bewegenden Worten zur Waldsteinsonate, die für ihn sein wichtigstes Musikstück ist. - Nachzulesen auf Seite 214 im Buch. Igor Levit und Florian Zinnecker haben gemeinsam ein geniales Buch vorgelegt, ehrlich und aufrichtig geschrieben. Es ist nicht immer leicht zu lesen, weil immer wieder Vergangenheit und Gegenwart verknüpft werden und die Zeiten wechseln, was letztendlich aber dazu führt, sehr aufmerksam zu lesen, und es ist wirklich so, daß ich keinen Moment des Buches verpassen möchte. Ich habe viel gelernt über Musik und deren Bedeutung für einen jungen talentierten Mann auf dem Weg zu dem großartigen Pianisten von heute. Eines Tages möchte ich ihn live in der Elbphilharmonie erleben.

Ich möchte dieses Buch gerne ganz vielen Lesern ans Herz legen. Lesen Sie das Buch und hören Sie die Musik von Igor Levit. Ich bin begeistert.