...wenn Zwei in die Tasten hauen

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onepoundofbacon Avatar

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Rein theoretisch sollte dieses Buch nicht funktionieren, denn es handelt sich um einedie nichtlinear erzählte Biografie eines gerademal 34-jährigen Musikers, der sich laut eigenen Angaben nicht einmal großartig an seine Kindheit erinnert.
Klingt nach einer absoluten Schnappsidee, ist es aber komischerweise nicht, denn irgendwie schaffte es Florian Zinnecker, das Alles, was unmöglich zusammen passen kann, in eine runde Sache zu verwandeln.
Nicht einmal der Musikjargon und die vermeindlich zum Standardrepertoire gehörenden Musikstücke stören den Lesefluss.

Das Buch ist nicht unterteilt in Kapitel, dafür aber in viele Paragrafen. Es erzählt formlos mit leichtem Tagebuchcharakter von Zeit des Autors mit Igor Levit. Das gerade Erlebte wird verwoben mit dem was mal war, dem was noch kommt (oder coronabedingt auch nicht kommt), mit direkter Rede, mit Erinnerungen, die nicht nur vom Musiker stammen, sondern auch von Familie, Freunden und Kollegen.

Fazit: Auch für absolute Musikbanausen, nein vor Allem für sie, ist "Hauskonzert" ein tolles Buch, denn es gibt einen umfassenden Einblick in den Lebenslauf eines musikalischen Ausnahmetalents.